Sportliche Höchstarbeit für höchste Anmut

  24.05.2022 Aktuell, Jugend, Region, Sport

Aimée Michel betreibt Artistic Swimming, ehemals bekannt als Synchronschwimmen, und ist darin ein vielversprechendes Talent. Die 14-Jährige ist im Kader der U15-Jugendnationalmannschaft und mit dem Synchro­verein Bern amtierende Elite-Schweizermeisterin in der Kategorie «Combination» sowie Junioren-Schweizermeis­terin in der Kategorie «Team Tech». Doch das ist noch nicht alles. Gemeinsam mit ihrer Duettpartnerin Melody Halbeisen will sie in Lugano Ende Mai den Titel des Schweizer-Jugend-Duetts 2021 / 2022 gewinnen. Dies würde das Duett berechtigen, die Schweiz an der Europameisterschaft in diesem Sommer zu vertreten.


Faszination von klein auf
Zum Artistic Swimming kam Aimée Michel in jungen Jahren, als sie die Galashow des Synchrovereins Bern sah. «Als kleines Mädchen faszinierte mich aber vor allem das Make-up, welches dem ganzen Wasser standhielt», erzählt Aimée Michel schmunzelnd. Sie besuchte den Einsteigerkurs und begann im Alter von sieben Jahren mit dem Sport, welcher ihre grosse Leidenschaft wurde. «Ich habe kaum andere Hobbys», bestätigt sie. Das kommt ihr entgegen, denn ihre grosse Leidenschaft ist eine, welche sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Ganze 23 Trainingsstunden stehen in einer Woche bei der jungen Leistungssportlerin an. «Viele Leute wissen nicht, was hinter dem Sport steckt. Man sieht jeweils nur, was sich oberhalb des Wassers abspielt und nicht, was unterhalb alles getan werden muss.» Daher erfordere der Sport sehr viel Kondition und Ausdauer. Auch Mutter Sandrine Michel bestätigt dies: «Oberhalb des Wassers sieht es jeweils sehr elegant und graziös aus, unter Wasser ist es harte sportliche Arbeit.» Die Familie von Aimée Michel weiss, wie sehr sie das Artistic Swimming liebt und unterstützt sie dabei voll und ganz. «Natürlich ist es das dominante Thema innerhalb unserer Familie. Es kommt vor, dass Familien­ferien aufgrund von Wettkämpfen verschoben werden. Man muss sich hie und da anpassen, aber wir tun das gerne. Wir wissen, wie viel Freude Aimée am Artistic Swimming hat», hält Sandrine Michel fest.


Olympia 2028 als Traum
Aufgeregt ist Aimée Michel im Vorfeld eines Wettkampfes nicht. Erst am Wettkampftag selbst komme die Nervosität. Aimée Michel schwimmt in mehreren Kategorien. Ob als Teil des achtköpfigen Teams, im Duett mit der besten Freundin Melody Halbeisen oder auch solo, Spass mache ihr alles. Gerade im Duett hegt die junge Schwimmerin jedoch gewisse Ambitionen. Kurzfristig ist es ihr grosses Ziel, an der Europameisterschaft im Duett antreten zu können. Doch auch langfris­tig sind bei der jungen Athlethin grosse Träume vorhanden. Artistic Swimming ist eine olympische Disziplin. Der grosse Traum von Aimée Michel ist, an den Sommerspielen 2028 in Los Angeles teilnehmen zu können. «Olympische Spiele bestreiten zu können wäre das Grösste für mich», sagt sie. Das Talent dafür hat sie definitiv. Dieses wird auch in bildungstechnischer Hinsicht gefördert.
Aimée Michel, momentan noch im achten Schuljahr, befindet sich in der Sportklasse der Schule Hochfeld in Bern und kann so Schule und Spitzensport optimal miteinander verbinden. Nach dem neunten Schuljahr plane sie, das Gymnasium zu besuchen. «So kann ich die vielen Trainingsstunden eher bewältigen als beispielsweise bei einer Lehre.»

Die Bedeutung des Teams
Nebst dem Schulischen gilt es aber auch, sich im Sport weiter zu beweisen. Mit dem 15. Altersjahr muss sich Aimée Michel auch wieder von Neuem für die Nationalmannschaft
empfehlen. Der Kategorienwechsel ist zudem mit neuen Elementen verbunden, welche sie beherrschen muss. «Das Miteinander ist extrem wichtig, wenn man als Team Erfolg haben will», erklärt sie. Dabei ist schon im jungen Alter eine hohe Professionalität gefordert, denn die Teamkolleginnen in der Nationalmannschaft sind auf Vereinsebene die Konkurrentinnen. «Dieser Wechsel ist nicht immer einfach, aber es klappt dann jeweils», meint Aimée Michel. Mit ihrer Duettpartnerin Melody Halbeisen sei die Chemie dann gar kein Thema, da sie sich bestens verstehen würden.
In Aimée Michels Club, dem Synchroverein Bern, stimmt die Chemie sehr gut, auch unter den Angehörigen der Schwimmerinnen. «Das Vereinsleben ist sehr schön, wir sind wie eine grosse Familie, welche sich gegenseitig unterstützt und die Hochs und Tiefs gemeinsam erlebt», sagt  Mutter Sandrine Michel.
Wir wünschen Aimée Michel für die Zukunft viel Erfolg und drücken die Daumen. Und wer weiss, vielleicht dürfen wir sie ja in einigen Jahren als Olympionikin bezeichnen.

Joel Sollberger

 


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