Am Sonntag, 12. Juni 2022, im Festzelt des Luzerner Kantonal-Musikfests in Emmen beginnt die Rangverkündigung in der Kategorie Harmonie 2. Stärkeklasse. Ein Moment, an den sich die Musikantinnen und Musikanten des Projektorchesters untere Emme noch sehr lange mit Freude und Stolz im Herzen zurückerinnern werden. Denn so hat sich bestimmt noch nie ein Musikverein über eine Platzierung gefreut. Aber am besten von vorne.
Die Idee, ein solches Orchester zu gründen, entstand aus einem AMFU- Musiklager heraus. Bei einigen Teilnehmenden war das anstehende Eidgenössische Musikfest  (EMF) Thema und schnell wurde klar, dass nicht jeder Dorfverein positiv auf eine Teilnahme gestimmt war. Für viele war aber klar, dass da mehr möglich ist, also wurde eine Alternative gesucht, wie ambitionierte und versierte Musikerinnen und Musiker trotzdem zur Teilnahme kommen. So wurde das Projektorchester untere Emme gegründet.
Das EMF konnte ja bekanntlich nicht stattfinden. Aber das mittlerweile mehr als 50-köpfige Orchester war nach wie vor hungrig auf eine Herausforderung, welche mit der Teilnahme am Luzerner «Kantonalen» schnell gefunden wurde.
Nach nur sieben Proben sollten das Selbstwahlstück «Dragon Fight» von Otto M. Schwarz und das Aufgabenstück «Mãngõroa» von Marc Jeanbourquin sitzen. Zugegeben, sieben Proben sind nicht gerade viel und Luzern ist musikalisch gesehen ein hartes Pflaster, aber Ambition und Freude waren wohl grösser.  
Der Mut und die Anstrengung zahlten sich aus, denn als am Sonntagabend der dritte Rang bekannt gegeben wurde, stand vor allem ein Orchester auf den Festbänken und feierte den musikalischen, aber sicher auch den gemeinsamen Erfolg.
Denn nach Zeiten, in denen alles ein wenig leiser war, ist es umso wichtiger, zusammen gehört zu werden.
zvg