Die Freien WählerINnen erobern einen zweiten Sitz

  25.10.2022 Aktuell, Foto, Politik

Am Sonntag, 23. Oktober 2022, wählten die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger von Lützelflüh die Exekutive für die Legislaturperiode 2023–2026. Die neue parteipolitische Zusammensetzung sieht wie folgt aus:
SVP 3 Sitze, Freie WählerINnen 2 Sitze (+1 Sitz) und EVP 2 Sitze. Die Mitte stellt künftig kein Mitglied mehr in der Exekutive. Die Stimmbeteiligung fiel mit 32,3 Prozent erfreulicherweise um 3,4 Prozent höher aus als im Jahr 2018.

Glückliche Gesichter bei den Freien WählerINnen
Freude herrschte am Wahlsonntag nach Bekanntgabe der Resultate bei den Freien WählerINnen. Diese vermochten ihren Wähleranteil gegenüber 2018 um beinahe 8 Prozent auf 25,97 Prozent zu steigern und eroberten ein zweites Mandat. Neben Stefanie Gsell (bisher), 608 Stimmen, die weiterhin die einzige Frau im Gemeinderat bleibt, nimmt neu Stefan Schütz, 415 Stimmen, Einsitz in der Exekutive. «Wir haben unser anvisiertes Ziel – einen Wähleranteil von 20 Prozent zu erreichen – bei Weitem übertroffen», zeigt sich Stefan Schütz zufrieden. Der Präsident der Freien WählerINnen hält fest: «Wir stehen ein für eine konstruktive Gemeindepolitik ohne Polemik und wollen dazu beitragen, Lützelflüh weiter voranzubringen.» Rutscht der Gemeinderat im politischen Spektrum nun leicht nach links? «In der Lokalpolitik spielt die Parteizugehörigkeit keine entscheidende Rolle – aber natürlich prägen Wertevorstellungen die Positionen der Gemeinderatsmitglieder», betont Schütz.

Die Mitte verliert ihr Mandat
Die Mitte musste ohne Bisherigen-Bonus antreten, da Gemeinderat Hans-Ulrich Salzmann infolge Amtszeitbeschränkung nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung stand. Die Partei rutscht in der Gunst der Wählerinnen und Wähler von 16,62 Prozent im Jahr 2018 auf 11,83 Prozent
(-4,79 Prozent) und verliert damit ihr einziges Mandat. «Wir hatten uns mehr erhofft und sind natürlich vom Resultat enttäuscht», so Salzmann. «Wir setzen uns nun zum Ziel, den Draht zur Bevölkerung nicht zu verlieren, präsent zu bleiben und in vier Jahren mit guten Kandidierenden erneut anzutreten.»

Die EVP legt zu
Die EVP bleibt mit Franz Held (bisher), 536 Stimmen, und Fritz Peyer (bisher), 485 Stimmen, weiterhin in der Exekutive vertreten. Sie erreichte einen Wähleranteil von rund 23,35 Prozent und legte gegenüber 2018 um 4,62 Prozent zu. Dementsprechend zufrieden zeigte sich Andreas Baumgartner, Präsident der EVP Brandis: «Wir sind glücklich, dass Franz Held und Fritz Peyer ihre Arbeit im Gemeinderat für vier weitere Jahre fortsetzen können. Das Resultat zeigt, dass sie in der Bevölkerung grosse Akzeptanz geniessen. In der Lokalpolitik sind Köpfe oftmals entscheidender als die Parteizugehörigkeit.» Die Suche nach Personen, die bereit sind, sich auf kommunaler Ebene zu engagieren, ist eine Daueraufgabe der Gemeinde.

SVP bleibt stärkste Kraft
Die SVP bleibt mit einem Wähleranteil von 38,85 Prozent die dominierende Kraft in Lützelflüh. Gegenüber 2018 verlor sie 2,25 Prozent. Kurt Baumann (bisher), der seit Januar 2021 als Gemeindepräsident amtet, erzielte mit 940 Stimmen das beste Ergebnis aller Gewählten. Für die SVP nehmen weiter Ulrich Zaugg (bisher), 819 Stimmen, und Andreas Kobel (neu), 545 Stimmen, Einsitz im Gemeinderat.
«Wir sind mit unserem Abschneiden zufrieden. Das Hauptziel, die Verteidigung unserer drei Sitze, erreichten wir problemlos», erklärt Kurt Baumann gegenüber der Zeitung «D’REGION». «Als Gemeindepräsident steht man stets im Schaufenster der Öffentlichkeit. Deshalb stellt mein Resultat natürlich eine persönliche Bestätigung für mich dar. Mir ist es ein Anliegen, der Bevölkerung zuzuhören, auf ihre Wünsche einzugehen und eine proaktive Informationspolitik zu betreiben.»
Da voraussichtlich keine andere Partei einen Kandidaten für das Gemeindepräsidium aufstellt, wird Kurt Baumann wahrscheinlich in stiller Wahl als Gemeindepräsident bestätigt. Die Ressortverteilung wird jeweils in der konstituierenden Sitzung der neuen Legislaturperiode vorgenommen. «Die Bisherigen wollen ihre Ressorts behalten», verrät Kurt Baumann. «Dies sichert die Kontinuität und ist ein gutes Zeichen.» Für die neu gewählten Stefan Schütz und Andreas Kobel stehen also die vakanten Ressorts Tiefbau und Sicherheit zur Verfügung.In der kommenden Zeit stehen in Lützelflüh wichtige Geschäfte und Projekte an: unter anderem die Sanierung des Schwimmbads, die Umsetzung der Verkehrsplanung Unterdorf sowie die Ortsplanungsrevision, die sich gegenwärtig beim Kanton in der Vorprüfung befindet.

Markus Hofer


Ergebnisse: Liste EVP: Gewählt sind: Franz Held (bisher), 536 Stimmen; Fritz Peyer (bisher), 485 Stimmen. Nicht gewählt sind: Martin Flückiger, 243 Stimmen; Daniela Iseli, 231 Stimmen; Eliane Kim-Grossenbacher, 152 Stimmen. – Liste Die Mitte Brandis: Nicht gewählt sind: Murielle Blaser Zimmermann, 307 Stimmen; Hans Reber, 281 Stimmen; Marcel Erhard, 110 Stimmen; Daniel Bühler, 55 Stimmen. – Liste SVP: Gewählt sind: Kurt Baumann (bisher), 940 Stimmen; Ulrich Zaugg (bisher), 819 Stimmen; Andreas Kobel (neu), 545 Stimmen. – Nicht gewählt sind: Jürg Stalder, 392 Stimmen. – Liste FW: Gewählt sind: Stefanie Gsell (bisher), 608 Stimmen; Stefan Schütz (neu), 415 Stimmen. – Nicht gewählt sind: Anna-Katharina Berger, 360 Stimmen; Eva Maria Senn, 212 Stimmen; Angela Kobel, 187 Stimmen.

 


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