Die Stadt bekommt ein neues Gesicht

  25.10.2022 Aktuell, Foto, Burgdorf

Noch herrscht gähnende Leere zwischen den Bahnlinien und der Lyssachstrasse am Standort des ehemals dominanten Aebi-Gebäudes. Das Areal gehört heute sechs Grundeigentümern, welche sich zur Interessengemeinschaft Aebi-Areal zusammengeschlossen haben. Zusammen mit der Stadt Burgdorf will man die frei gewordene Fläche und den Standort mit innovativen Bauprojekten optimal entwickeln.
Auf der freiliegenden Brache wird schon bald reger Betrieb herrschen und die Unterstadt erhält in wenigen Jahren ein neues Gesicht. Dies wurde allen Interessierten im prall gefüllten Saal schnell bewusst. Die Halter AG organisierte vergangenen Dienstag, 18.Oktober 2022 für die Bevölkerung eine Informationsveranstaltung, um die Projektvision der bald beginnenden Bautätigkeiten detailliert zu erläutern.
Stadtpräsident Stefan Berger erinnerte in seinen Begrüssungsworten an die grosse Bedeutung der Firma Aebi für die Stadt Burgdorf. Sie war ein wichtiger Teil der einheimischen Industriegeschichte. 2010 zügelte das Unternehmen (heute Aebi Schmidt Group) an den neuen Standort im Industriequartier Buchmatt. Damit wurde das Areal frei für neue urbane Ideen und Vorhaben. Die geplanten Projekte auf dem Aebi-Areal hätten grosses Potenzial, eine Erfolgsgeschichte zu werden, und seien grösstenteils das Resultat eines Studienwettbewerbs mit fünf beteiligten Teams, erklärte Stefan Berger. Und die Nähe zum Bahnhof, die Aufwertung des Quartierlebens, die Erschaffung von Grünräumen, das Erstellen von Verbindungswegen für Fussgänger und Fahrradfahrer sowie die Steigerung der Attraktivität der Lyssachstrasse seien einige der positiven Aspekte der geplanten Veränderungen. Zudem werde der Aufbau des Ärztezentrums das Angebot im Hausärztebereich erweitern. Der Stadtpräsident hofft für die Zukunft, dass an der Lyssachstrasse ein Ort entsteht, wo man sich trifft, einen Kaffee trinken kann, einen Jass klopft und Kinder spielen – ein lebendiges und gut durchmischtes Quartier.
Thomas Jäggi, Projektleiter Entwicklung beim Familienbetrieb Halter AG, Baurechtsnehmerin und Entwicklerin von vier Baufeldern, begrüsste als Gastgeber das Publikum zur Informationsveranstaltung. Wichtig war ihm von Anfang an der gemeinsame Auftritt der Baufeld-Eigentümer. Die hervorragende Lage Burgdorfs zwischen Bern, Emmental und Zürich gelte es auszunutzen und die Lyssachstrasse als Teil der Hauptader zwischen der Altstadt und dem Industriequartier solle gestärkt werden.
Thomas Jäggi stellte im Anschluss die Vision zu den vier Baufeldern der Halter AG vor. Es wird ein vielfältiger Wohnmix erstellt für unterschiedliche Menschen mit verschiedenen Bedürfnissen. Aussergewöhnliche und grosszügige Eigentumswohnungen mit bestem Ausblick, Mietwohnungen in verschiedenen Grössen und speziell offene Mietwohnungen für die junge Generation werden angeboten. Interessant sind auch die «Movements», kleinere Wohnsegmente mit verschiebbaren Wänden. Natürlich werden auch Flächen mit flexibler Raumaufteilung für Dienstleistungen und Büros entstehen. Zudem wird es Räume geben zum Verweilen und Austauschen für Bewohner und Berufstätige. Schliesslich soll ein lebendiges Quartier entstehen, ein Ort, an dem man gerne länger bleibt, anspruchsgerecht wohnen und arbeiten kann. Die Vision soll in den nächsten zwei bis drei Jahren umgesetzt werden.
Martina Di Tommaso, Projektleiterin der Espace Real Estate AG, präsentierte den aktuellen Stand des Projektes für zwei Gebäude mit Praxis- und Gewerberäumen sowie Wohnungen («D’REGION» berichtete am 28. Juni 2022 detailliert darüber).
Ivo Läuppi, Bauherrenvertreter und Vizedirektor der Alfred Müller AG, skizzierte kurz das Geschäftsmodell seiner Firma. Gestalten, Kaufen und Verkaufen sowie Bauen und Umbauen von Häusern sind die Kernkompetenzen des Unternehmens. Das Projekt der Alfred Müller AG umfasst die drei Baufelder direkt an der Lyssachstrasse. Das Bewilligungsverfahren konnte erfreulicherweise abgeschlossen werden und der provisorische Baustart sollte Anfang 2023 stattfinden. Der Vermarktungsstart für die Stockwerkeigentumswohnungen, Mietwohnungen und Dienstleistungsflächen wird parallel zum Baustart aktiviert. Der Bezugstermin soll etwa ein Jahr nach dem Baustart sein. Ein Novum werden die Wohnateliers sein, bei denen Arbeitsplatz und Wohnfläche als Einheit angeboten werden. Das alleinstehende Gebäude sollte ein reines Dienstleistungsgebäude werden, weil man an den Standort Aebi-Areal glaubt. Die Grösse und das Aussehen der Bauten werden dem früheren Aebi-Gebäude ähneln. Nach den interessanten Informationen wurde das Publikum von der Halter AG zum Apéro und zu Diskussionen eingeladen.

Henry Oehrli
www.aebiareal-nord.ch
www.aebiareal.ch

 


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