«Als ich das erste Mal in einem Dojo stand, wusste ich noch nicht, was Karate einst für mich bedeuten würde.» Dies schrieb Lars Schertenleib aus Wynigen in seiner Schul-Abschlussarbeit. Dojo wird der Ort genannt, an dem verschiedene japanische Kampfkünste gelehrt und geübt werden. Lars Schertenleib startete vor 14 Jahren mit Karate. Die Kinderärztin hatte seinen Eltern die Sportart für den etwas zappligen Jungen empfohlen. Lars Schertenleib fing Feuer für diesen Sport, entwickelte sich weiter, trainiert beim Goju Kan Bern bei Erik Golowin etliche Male pro Woche intensiv eine der Karateformen, die sich Kata nennt, und bestreitet seit Jahren erfolgreich Wettkämpfe. Er muss seine Zeit sehr gut einteilen, um auch seiner kaufmännischen Ausbildung gerecht zu werden.

Mehr als Sport: Dank Karate findet Lars Schertenleib innere Ruhe und Gelassenheit
Für Lars Schertenleib ist Karate eine Lebensart, die ihm innere Ruhe und Gelassenheit, Geduld, Selbstvertrauen und Ausdauer in den Alltag bringt. Er beantwortet die Frage, ob Karate für ihn auch eine Verteidigungsform sei und ihm Sicherheit gäbe, klar mit einem Ja. Eine wichtige Regel im Karate sei jedoch, nie selbst anzugreifen, sich aber im Ernstfall verteidigen zu können. Er gehört zum Nationalkader und hat sich nach den Europameisterschaften im Juni 2022 für die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2022 in der Türkei qualifiziert. Am 24. Oktober reiste er nun über Istanbul in die Stadt Konya. Am Mittwoch, 26. Oktober 2022, am Tag des Wettkampfs, wird Lars Schertenleib 19 Jahre alt und es ist ihm zu wünschen, dass die Teilnahme an der Weltmeisterschaft von Erfolg gekrönt sein wird.
«Karate ist eine Randsportart und Geld verdienen kann man damit nicht», sagt der Sportler. Umso dankbarer ist er deshalb all jenen, inklusive seiner Familie, die ihn grosszügig als Sponsoren unterstützen. Mit einer Einladung zu einem Apéro bedankte er sich deshalb vergangene Woche bei ihnen und nahm viele gute Wünsche entgegen für einen erfolgreichen Tag in Konya.

Rosmarie Stalder