Sicher im Alltag im Alter

  26.10.2022 Aktuell, Foto, Bildung, Burgdorf, Gesellschaft, Region

Der Anlass in der Markthalle Burgdorf zum Thema «Sicher im Alltag im Alter» stiess bei Seniorinnen und Senioren auf grosses Interesse. Organisiert wurde der Nachmittag vom «Forum Alter» in Burgdorf. Als ­Verantwortliche für das Ressort Soziales begrüsste Gemeinderätin Charlotte Gübeli das Publikum und die beiden ­Referentinnen Chantal Galliker, Verantwortliche für die Organisation von «Zwäg ins Alter» (Pro Senectute) im Emmental-Oberaargau, und Cornelia Ritter von der Kantonspolizei Bern.
Chantal Galliker erklärte, dass die Muskelmasse und die Funktion der Organe mit dem Älterwerden langsam abnehmen. Das zeige sich darin, dass die Leute langsamer, mit kürzeren Schritten und vorsichtiger gehen, schneller ermüden und eine längere Erholungszeit brauchen. Die Reaktionsgeschwindigkeit nimmt ab, ebenso die Beweglichkeit und das Gleichgewicht. Das Gehör leidet und die Augen passen sich langsamer an beim Wechsel von Licht zu Dunkelheit. Diese Veränderungen führen dazu, dass ältere Menschen unsicher wirken können. Diesem Prozess soll mit gezieltem Training von Kraft, Gleichgewicht und Koordination entgegengewirkt werden. Einfache Übungen lassen sich in den Alltag integrieren. Dass diese in einem sozialen Gefüge mehr Spass machen, demonstrierte Mirjam Grundbacher. Sie animierte das Publikum, gleich vor Ort mitzuturnen. Pro Senectute bietet in der Region an verschiedene Bewegungskurse.
Chantal Galliker motivierte zu Offenheit und Neugier, um Vorurteile abzubauen. Das fördere das Selbstvertrauen, was sich wiederum positiv auf ein sicheres Auftreten auswirke. Untersuchungen hätten gezeigt, dass im Gespräch mit anderen Menschen die Wirkung der Körpersprache und der Stimme 93 Prozent ausmachen, das gesprochene Wort nur 7 Prozent. Ein Stimmtraining mit Singen beim Duschen mache Freude.

Verschiedene Betrugsvarianten
Mit Cornelia Ritter erarbeitete das Publikum das richtige Verhalten am Bankomaten und trainierte das Erstellen eines Signalements. Auch Enkeltricks und Liebesbetrug übers Internet erklärte sie im Detail und betonte, dass die Verbrecher/innen äusserst versiert seien. Darum solle man jeden Fall ohne Scham der Polizei melden, denn diese brauche die Hinweise, um die Täterschaft überführen zu können. Die Telefonnummer 117 sei noch aktiv, doch die internationale Notrufnummer lautet 112. Cornelia Ritter gab praktische Tipps: keine grossen Geldbeträge bei sich tragen, Handtasche verschliessen, kein Gepäck unbeaufsichtigt lassen, Wohnungstüren abschliessen, bei Polizeikontrollen deren Ausweise überprüfen, am Telefon keine persönlichen Auskünfte geben, nie Bargeld an Unbekannte aushändigen. Sie rief dazu auf, generell etwas misstrauischer zu sein. Bei Kaffee und Kuchen tauschten sich die Gäste aus. Heime, Gesundheitsorganisationen, Lungen- und Krebsliga, Alterspsychiatrie, Entlastungsdienste, Spitex- und Hilfsorganisationen, Polizei, Selbsthilfe, Kirchen und weitere Institutionen stellten sich an ihren Informationsständen den Fragen der Gäste und berieten diese persönlich.


Helen Käser


Das Angebot «Bewegungskurse» von Pro Senectute finden Sie online unter https://be.prosenectute.ch/de/freizeit/bewegung-sport/emmental.html.


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