Dekorieren mit dem, was die Natur hergibt

  18.01.2023 Aktuell, Foto, Gesellschaft, Lützelflüh

Etwa ein Jahr ist es her, seit Seve­rine Gerber aus Lützelflüh-Goldbach das Hobby gefunden hat, welchem sie nun leidenschaftlich nachgeht. Sie gestaltet und verziert Holzgerüste und Wurzeln zu Dekorationsartikeln und lässt so kleine Kunstwerke entstehen. «Ich bastelte schon immer gerne und fertigte beispielsweise früher Fotokarten an. Das, was ich jetzt tue, bereitet mir aber noch mehr Freude», erzählt sie. Gemeinsam mit ihrem Partner Simon Zaugg geht sie oft in der Natur spazieren. Bei einem solchen Spaziergang kam ihr schliesslich auch die Idee für ihre Leidenschaft.«Simon fand im Wald eine spezielle Wurzel und wollte diese umgestalten.» Der handwerkaffine Partner von Severine Gerber schleift und putzt die Wurzel, als ihr die Idee kommt, diese Wurzel mit weiteren Naturmaterialien wie Moos, Schneckenhäusern oder Pilzen zu erweitern. Seither verbinden Seve­rine Gerber und Simon Zaugg verschiedene Hobbys: «Simon mag das Handwerkliche und den Umgang mit Holz, mir gefällt das Dekorieren und Gestalten und gemeinsam sind wir gerne draussen in der Natur», erläutert die 48-Jährige. Die Erstellung der Dekorationsartikel bringt Seve­rine Gerber Entspannung. «Ich suchte lange Zeit nach einem Hobby, welches mir Freude bereitet, mich beruhigt und bei dem ich abschalten kann.»

Kreativität und eine ruhige Hand
Die Ideen, wie sie welches Holzteil gestalten und ausschmücken will, kommen Severine Gerber oft schon bei der Entdeckung, sagt sie. «Sobald ich beispielsweise eine Wurzel sehe, kommen mir verschiedene Ideen in den Sinn.» Die Kreativität kommt dabei nicht von ungefähr. Die Lützelflüherin ist gelernte Blumenverkäuferin und beherrscht somit ein Handwerk, bei welchem ebenfalls ein gewisser Ideenreichtum benötigt wird. «Zwar konnte ich sicher gewisse Dinge durch meine Ausbildung für mein jetziges Hobby mitnehmen, dennoch ist es in meinen Augen etwas ganz anderes», meint sie.
Um die detailreichen Dekorationsartikel herstellen zu können, ist nebst Kreativität auch die Präzision entscheidend und eine ruhige Hand von Vorteil, erzählt sie weiter. Die Naturmaterialien befestigt sie oftmals mit Heissleim auf den Holzstücken. Das kann auch Nachteile haben: «Was einmal befestigt ist, kann kaum wieder entfernt werden. Zudem habe ich mir schon ein paar Mal die Finger am Heiss­leim verbrannt und ein paar Blasen davongetragen», schmunzelt Severine Gerber.
Ihre Dekorationsartikel entstehen in einem kleinen Bastelraum bei ihr zu Hause, was ein weiterer Vorteil sei. Dadurch könne sie alles stehen- und liegenlassen und dann weitermachen, wann sie wolle. An etwa zwei Halbtagen pro Woche nimmt sich Severine Gerber Zeit für ihr Hobby. Für die Fertigstellung eines Dekorationsartikels benötige sie zwischen zwei und vier Stunden. Dabei gilt es zudem, das Material gegebenfalls zu schleifen und zu putzen, ehe es an die Befestigung geht. «Nicht immer klappt alles wie gewünscht. Ich frage mich dann jeweils, ob ich selbst das Endprodukt kaufen würde, wenn ich es in einem Laden sähe. Ist dies nicht der Fall, ist das aufgrund der investierten Zeit zwar schon ärgerlich, letztlich gehört bei diesem Hobby das Ausprobieren von Ideen einfach dazu.»

Die Suche nach Naturmaterialien als Teil des Hobbys
Mit den Naturmaterialien die Holzstücke und Wurzeln zu schmücken, stellt den letzten Teil des Hobbys von Severine Gerber dar. Zuvor müssen diese überhaupt gefunden werden. «Die Wälder und die Natur bieten einem viel. Da Simon und ich gerne draussen sind, machen wir gerne einen Spaziergang und suchen dabei neue Dekorationsmaterialien und Holzstücke.» Dabei benötige man durchaus ein gewisses Auge. Man finde sie oftmals nicht direkt vor der Haustüre. Severine Gerber und Simon Zaugg nutzen teils auch ihre E-Bikes, um die gewünschten Naturmaterialien in weiterer Entfernung zu finden. Die Suche laufe dabei jeweils sehr spezifisch ab. «Ausgerüstet mit einem Korb wissen wir im Vorfeld jeweils, wonach wir suchen wollen.» Das Gefundene muss dann vor Verwendung noch getrocknet werden. «Gewisse Holzarten benötigen dafür ein ganzes Jahr.» Mit dem zu dekorieren, was die Natur hergibt, mache ihr Hobby letztlich aus, erläutert sie.

Freude bereiten
Die 48-Jährige verkauft die hergestellten Kunstwerke zum Teil. Der wirtschaftliche Aspekt sei dabei aber zweitrangig. Ihr sei viel wichtiger, mit dem was ihr selbst Freude bereitet, jemand anderem eine Freude zu bereiten. «Viele Leute aus meinem Umfeld sind der Meinung, dass ich preislich mehr für meine Dekorationsartikel verlangen könnte. Doch es bleibt letztlich ein Hobby, der Spass steht dabei im Vordergrund», meint Severine Gerber, welche als Raum­pflegerin arbeitet.
Wer sich von den Produkten von Severine Gerber angesprochen fühlt und Freude daran haben könnte, darf sich gerne bei ihr melden. Schliesslich macht sie anderen Leuten gerne eine Freude.

Joel Sollberger


E-Mail: gerber.severine@gmx.ch


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