Das Casino Theater lässt hinter die Kulissen blicken

  26.09.2023 Aktuell, Foto, Kultur, Burgdorf, Gesellschaft

Es war ein langer Weg von der Planung, über die Renovation und schliesslich die Coronakrise, den das Casino Theater in den vergangenen Jahren durchwandert hat. Viele Besucher/innen sassen seither im neu ge­stalteten Saal oder tranken ein Glas in der CasinoTheke. Sie haben sich über den gelungenen Umbau gefreut, doch etwas hat ihnen gefehlt: der Blick hinter die Kulissen. Darum standen vergangenen Freitag am Tag der offenen Tür für einmal die Räume offen, in denen sich normalerweise Künstler/innen aufhalten, bevor sie die Bühne betreten.

Rundgang im Casino Theater
Dina Zeder, Verwaltungsleitung, begrüsste die Eintretenden im Foyer und erklärte den Rundgang. Die Besucher/innen stiegen anschliessend Treppen hoch zu verschiedenen Garderoben und auf die Bühne. Andere Treppen führen hinunter zu den WC-Anlagen, in Technik-, Putz- und Lagerräume, zum Warenlift mit Aussenzugang und durch Sandsteingänge in einen liebevoll eingerichteten Gewölbekeller. Dann gings zurück ins Foyer und in die Casino Theke. Hier treffen sich Gäste vor den Vorstellungen und während der Pause in gemütlicher Atmosphäre. In diesem Raum unterhielt Remo Zumstein, Slam-Poet und Sprachkünstler, die Gäste nach der Besichtigung mit viel Wortwitz.
Der Rundgang versprach weit mehr als leere Räume. An 14 Orten befanden sich QR-Codes mit Informationen, gesprochen von Kunstschaffenden, die regelmässig im Casino Theater auftreten.
Kunstschaffende stellen die Räume vor und erzählen Geschichten
Die Geschichte des Casino Theaters begann 1872, sieben Jahre nach dem grossen Stadtbrand. Im Jahr 1931 wurde das Haus umfassend saniert. 1968 erfolgte ein Durchbruch zur Liegenschaft Kirchbühl 12, was das Einrichten einer Garderobe für die Zuschauer/innen ermöglichte. 2007 starteten die Verantwortlichen mit der Planung einer umfassenden Sanierung, die 2017 begann und 2019 mit der Wiedereröffnung des Casino Theaters gefeiert wurde. Suter+Partner AG Architekten haben rund um den roten Thea­tersaal die Räume den 1930er-Jahren angepasst. Das Haus Kirchbühl 12 musste ausgehöhlt werden, um darin einen IV-Zugang, eine Fluchttreppe, einen Lift und Künstler/innen-Garderoben einzubauen.  
Der Eingangsbereich ist grosszügig erweitert worden. Der Boden aus Kalk­steinplatten passt zu den Verschalungen aus Nussbaumholz und den olivgrünen Säulen und Wänden. Hier finden sich die Garderoben, die Abendkasse und zusätzliche Aufgänge zum Theatersaal. Der Saal kann wahlweise umgestaltet werden, mit Sitz- oder Stehplätzen. Für Opernaufführungen werden Sitze zuguns­ten des Orchestergrabens entfernt, sodass 114 Sitzplätze verbleiben. Diese Grösse macht das Casino Theater zum kleinsten Opernhaus Europas. Licht-, Ton- und Bühnentechnik sind auf dem neuesten Stand. In den Künstlergarderoben bereiten sich die Kunstschaffenden vor, sie entspannen sich, trinken eine Tasse Kaffee oder essen eine Kleinigkeit. Daneben gibt’s eine weitere Garderobe für Orches­ter und Maske, wo Kunstschaffende geschminkt und frisiert werden. Dann sind sie bereit für ihren Bühnenauftritt.

Helen Käser

www.theaterburgdorf.ch


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