Podestsanierung und Baumfällung im Schulpark Oeschberg

  27.09.2023 Aktuell, Foto, Gesellschaft

Der Schulpark der Gartenbauschule Oeschberg wurde von Albert Baumann entworfen und in den Grundzügen in den Jahren 1921 und 1922 gebaut. Der Park weist im Wesentlichen zwei Bereiche auf: Der vordere Teil ist architektonisch nach barocken Gestaltungsprinzipien aufgebaut, der direkt anschliessende Parkteil ist – in Anlehnung an Englische Gärten – mit locker gestreuten Bäumen, geschwungenen Wegen und ausgedehnten Rasen- und Wiesenflächen angelegt.
Der architektonisch gestaltete Parkteil weist eine rund 120 Meter lange Stützmauer auf, die den Garten höhenmässig in zwei Teile gliedert. An beiden Enden der Stützmauer sind schanzen­artige Podeste vorgelagert. Plan und Modell von Albert Baumann aus dem Jahre 1920 machen deutlich, welche Bedeutung der Projektverfasser den beiden Podesten als Abschluss der rund drei Meter hohen Stützmauer beimessen wollte: Sein Ziel war es, mit je zwölf enggepflanzten, italienischen Säulenpappeln deutlich sichtbare Akzente in die Landschaft zu setzen und die Mauerenden zu betonen. Zudem wies er den Podesten eine Funktion als Aussichtskanzeln zu.
Ende der 1950er-Jahre wurden die Podeste umgestaltet. Die Säulenpappeln waren zu breit geworden. Eine Aussicht hatte man zwischen den eng stehenden, bis unten dicht beasteten Säulenbäumen trotz regelmässigem Schnitt nicht mehr. Zudem beschädigten die Wurzeln der Pappeln die Mauern. Es entstanden kleine Terrassengärten, die allerding die ursprüngliche Gestaltungsabsicht, einen weitherum sichtbaren Akzent in der Landschaft zu setzen, nicht einzulösen vermochten.
Heute, rund 60 Jahre nach der Umgestaltung der Podeste, zeigen sich Schäden an der bestehenden Vegetation und den Belägen. Zudem entspricht die Absturzsicherung nicht mehr den aktuellen Normen. Diese Aspekte veranlassten die Schulleitung, eine Sanierung der Podeste anzugehen. Im Parkpflegewerk (Denkmalpflegerische Richtplanung) aus dem Jahr 2005 wurde bereits vermerkt, dass die Podeste wichtige Elemente der Parkkonzeption darstellen und in ihre ursprünglich gedachte Funktion zurückzuführen seien.
Die jetzt anstehende Sanierung der Podeste nimmt die ursprüngliche Gestaltungsabsicht wieder auf. Die Podeste erhalten 14 neue Säulenbäume entlang der Mauern und einen Kiesbelag als Grundierung. Auf dem Platz wird ein rundes Sitzelement platziert, dessen Mitte jedes Jahr von Lernenden der Gartenbauschule mit Wechselflor bepflanzt werden wird.
Das Projekt wurde in enger Abstimmung mit der Kantonalen Denkmalpflege (KDP) sowie dem Amt für Grundstücke und Gebäude (AGG) entwickelt. Die Bauarbeiten werden von Lernenden der Gartenbauschule Oeschberg ausgeführt.
Im Zusammenhang mit dem Schulpark gilt es zudem zu erwähnen, dass die mächtige Sumpfeiche nach über hundert Jahren leider gefällt werden muss. Der alte Baum ist schon länger von einem bodenbrütigen Pilz befallen, weist zahlreiche Hohlstellen auf und steht deshalb seit mehreren Jahren unter strenger Beobachtung von Spezialisten. Lange andauernde Hitzeperioden und starke Stürme haben ihm zusätzlich zugesetzt und noch verstärkt in Schräglage gebracht. Dies alles hat dazu geführt, dass sich die Sumpfeiche sichtbar stark neigt. Nach eingehender Überprüfung wird der Baum in diesem Herbst gefällt und durch eine junge Eiche ersetzt.

zvg


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