Ein bewegter und bewegender «Samstagshalt» im KGH

  12.10.2023 Aktuell, Kultur, Gesellschaft, Region, Rüegsauschachen

Eingeladen zu diesem «Samstagshalt» hatte Pfarrer Stefan Schwar. In der Parabel, in der Jesus ein kleines Mädchen von einem Dämon befreite (Markus 7, 24 – 30), liess er erkennen, dass Improvisation auch in der Bibel vorkommt, dass auch Jesus sein Handeln immer wieder den Gegebenheiten anpasste. Hier suchte er mit dem Publikum den Vergleich im Jazz und zitierte George Gershwin: «Das Leben hat sehr viel Ähnlichkeit mit Jazz. Sowohl das Leben als auch der Jazz sind immer dann am besten, wenn du improvisierst.»

Stefan Freys Jazz-Improvisation am Flügel faszinierte das Publikum mit der Fülle der Klänge. Im folgenden Workshop konnten die Teilnehmer/innen die Kraft der Musik selbst erleben. Sich gegenübersitzend und die Hände reichend, wurde zu Freys Melodien wie im Tanz wechselweise kreisend die Führung übernommen. Dies beeindruckte, «… weil der Wechsel unbewusst stattfand», so eine Mitwirkende. Die Teilnehmenden improvisierten im zweiten Teil
mit verschiedensten Perkussionsinstrumenten sowie musikalischen Harmo­nien im Tanz und mit Gesang zur Melodie von Stefan Schwarz’ Gitarre. Was
sie empfanden? Vertrauen, Freude, Gemeinschaftsgefühl und Geborgenheit.

Dieses Improvisieren fordert auch das Leben: ein Gefestigt-Sein im Glauben. Daneben braucht es aber auch den Mut zur Improvisation, im Wissen um die «Grundakkorde», welche die Glaubensrichtung vorgibt.

Abschliessend zitierte Pfarrer Schwarz noch Jazzkritiker Nat Hentoff: «Jazz ist jenseits aller Zeit und aller Ländergrenzen. Jazz hat eine Tiefe und Kraft, die die Grenzen und Generationen transzendiert und die menschliche Seele eint und berührt.»

Sylvia Mosimann


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