Die Adventgemeinde Burgdorf feierte ihr 100-Jahr-Jubiläum

  24.01.2024 Aktuell, Foto, Burgdorf, Gesellschaft

Mit einem Morgengottesdienst am vergangenen Samstag, am Sabbat der Adventisten, zum Thema «Die Schönheit des Glaubens» startete an der Lyssachstrasse 12 der Festtag. Den offiziellen Festakt im Verlauf des Nachmittags eröffnete eine frei zusammengesetzte Musikformation mit dem Stück «Ich sing dir mein Lied». Der Pastor der Gemeinde, Ivan Fernandes, freute sich sehr, zahlreiche grosse und kleine Gäste begrüssen zu können.  
Die Glaubensgemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten ist eine weltweit verbreitete protestantische Freikirche, der weltweit über zwanzig Millionen Menschen angehören. In der Schweiz sind es an die 5000 Christinnen und Christen, die in über 50 Kirchgemeinden den Gottesdienst feiern. Die Bibel ist ihre Glaubensgrundlage, in der Gottes Botschaft an die Menschen enthalten ist. Als Adventisten glauben sie deren Aussagen, dass Jesus Christus persönlich und sichtbar wiederkommen wird. Zum wöchentlichen Gottesdienst am Samstag von 9.30 bis 11.45 Uhr, am biblischen Ruhetag der Adventisten, sind alle herzlich eingeladen. Der Freitagabend-Gottesdienst, der einmal im Monat stattfindet, beginnt um 20.00 Uhr.

Rückblick
Mitglied Dr. Ruedi Brodbeck hielt mit Worten und Bildern Rückblick auf die vergangenen 100 Jahre. Im Jahr 1924 wurde die Adventgemeinde Burgdorf gegründet. Er erwähnte die spätere Öffentlichkeitsarbeit in Form von Seminaren, Kursen und Vorträgen, die Gründung des Adventscher-Chors und zeigte Bilder von Konzerten, von gemeinsamen Ausflügen, auf denen sich ältere Mitglieder in jungen Jahren wiedererkannten. Unter ihnen war Heidi Brodbeck als älteste Anwesende unter den Gästen. Mit unterhaltsamen Informationen streifte Dr. Ruedi Brodbeck die zahlreichen Aktivitäten der grossen und kleinen Mitglieder der vergangenen Jahre und gab der Freude Ausdruck über die Zusammenarbeit der christlichen Kirchen in Burgdorf. Er schloss mit den Worten, die an der Gründung gesprochen wurden: «Seid Täter des Wortes und nicht nur Hörer allein.»

Festansprache
Zur Festansprache stellte sich Stephan Sigg, der Präsident der Freikirche, ans Rednerpult. Er betonte, wie wichtig es sei, eine christliche Gemeinde zu sein, in der junge Menschen nachwachsen können, eine Gemeinde zu sein mit Menschen aus unterschiedlichen Herkünften, die miteinander leben, für einander da seien und sich gegenseitig unterstützen würden. Das Miteinander der Adventgemeinde Burgdorf seit 100 Jahren sei ein Zeichen von stark gelebter menschlicher Gemeinschaft, die sich an Gott orientiere. Stephan Sigg verglich sie mit einer Burg, die ein Zufluchtsort sei, in dem Schutz und Sicherheit zu finden sein sollen, und wünschte den Anwesenden, eine lebendige Gemeinde zu bleiben.

Grussbotschaft der Stadt Burgdorf
Gemeinderätin Beatrice Kuster Müller überbrachte die Glückwünsche der Stadt Burgdorf. In einem interessanten Rückblick streifte sie bedeutende Ereignisse im Gründungsjahr. Sie erwähnte die Wirtschaftskrise und die grosse Arbeitslosigkeit, die als Folgen des Ersten Weltkrieges viele Menschen ins Unglück stürzten. Im selben Jahr wurde zum ersten Mal ein Brief aus den USA nach Schweden gefaxt. Weitere wichtige Vorkommnisse aus Wissenschaft und Technik, Kultur, Politik und Sport ergänzten das Referat von Beatrice Kuster Müller. Der Adventgemeinde wünschte sie ein frohes Jubeljahr und dass sie sich mit den Herausforderungen der Welt und der Menschen mitbewegen möge, ohne den Fokus auf ihre Kernaufgabe zu verlieren. Ihre Abschlussworte: «Einiges, das vor 100 Jahren stattfand, hat die Welt zum Guten, zum Sozialen und Friedlichen verändert, wie die Geburtsstunde der Adventgemeinde Burgdorf, anderes hat Leid und Schwierigkeiten gebracht.»

Musikalische Umrahmung
Das Duo «Klezmer plus» zeigte sich in der Klarinettistin Fides auf der Maur, geboren in Hünibach und mit Konzert­reifediplom und weiteren Studien in Genf und New York, und dem Akkordeonisten Sergej Simbirev. Der gebürtige Ukrainer wohnt seit 1996 in der Schweiz und unterrichtet an der Musikschule in Zug. «Klezmer»-Musik besteht vor allem aus jiddischen Liedern und Musik aus West- und Osteuropa. «Klezmer – die Sprache der Seele! Die beiden Virtuosen bewegen sich mit grosser Leidenschaft mühelos in verschiedenen Stilrichtungen. Das Duo schafft eine mitreissende Atmosphäre und beweist seine Stärke in einer berührenden Ausdruckskraft und einem präzisen Zusammenspiel.» Mit diesen Worten wurde das Duo vorgestellt und präziser hätte man es nicht formulieren können. Charmant führte die Musikerin mit interessanten Informationen durch ihr Musikprogramm. Ein aussergewöhnliches Konzert, welches von den Anwesenden mit grossem, respektvollem Applaus gewürdigt wurde. Musik, gemeinsamer Gesang und anschliessendes Zusammensein beim Apéro rundeten den Festtag der Adventgemeinde ab.

Rosmarie Stalder


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