«Das Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde», orakelte Schriftsteller Friedrich von Bodenstedt (1819). Für einmal fand das Glück den Weg in den «Pferdehof am Mühlibach» in Hettiswil.

In der Nacht zum 1. Februar 2024 wurde das Hengstfohlen Leño geboren. Alles war gut vorbereitet, grosse Zuwendung erfuhr seine Mutter, Stute Laila. Pünktlich zum errechneten Geburtstermin konnte der Neuzuwachs begrüsst werden. Bis er endlich (beinahe) sicher auf seinen gstabigen Beinen stehen konnte, vergingen doch noch ein paar atemlose Minuten. Er musste dies ja aus eigener Kraft schaffen, getragen vom verbalen Support seiner «Geburtshelfer». Weit nach Mitternacht konnten sich diese wieder ins Bett legen, im Wissen, dass in circa drei Wochen die nächste Geburt ansteht. Dass aber das drei Wochen später erwartete Fohlen bereits sechs Tage später die Welt entdecken wollte, damit rechnete niemand.

Am Morgen des 7. Februars 2024 dann das Staunen. Das während der Nacht abseits des öffentlichen Interesses geborene Hengstfohlen Sorpreso kam mit  Stute Nita aus der Box, stabte selbst­bewusst neben der Mutter her und schien bereits sicher auf den Beinen. Welche Überraschung, und so heisst auch der Neuankömmling: Sorpreso.

Mittlerweile haben beide Stuten und ihre Fohlen Leño und Sorpreso ein kuscheliges «Familienzimmer» erhalten. Sie toben immer in Tuchfühlung mit ihren Müttern auf der kleinen Weide herum. Das anfängliche Interesse der restlichen sieben Pferde am Nachwuchs hat ein wenig nachgelassen, bald werden jedoch die beiden Jüngsten inmitten der Gruppe ihre Kapriolen machen.

Leño und Sorpreso kommen im Sommer auf eine Fohlenweide im Jura. Dort sind bereits Saleño und Narino, ihre Halbgeschwister. In diesem Umfeld können die beiden Fohlen ihren Spieltrieb ausleben und (vielleicht) erwachsen werden.

Sylvia Mosimann