Das Interesse der Bevölkerung war sehr gross, am traditionellen jährlichen «Energie-Anlass» in Bätterkinden dabei zu sein. Abwechslungsweise findet der Anlass in Utzenstorf, Wiler oder Bätterkinden statt. 600 Schülerinnen und Schüler der Schule «Untere Emme» waren vergangene Woche in der Saal Anlage Bätterkinden einen ganzen Tag zu Gast bei Louis Palmer und absolvierten einen Postenlauf mit vielen Fragen rund um die Solar-Thematik und den Klimawandel. Sie durften das Auto «SolarButterfly» von innen und aussen erkunden und sich informieren lassen.
Schon als Jugendlicher war sich der Luzerner Louis Palmer sicher, dass er sich einmal mit dem Klimawandel beschäftigen wolle. In einer ersten Etappe machte er die Ausbildung zum Lehrer. Im Jahr 1993 bemühte er sich, ein Fahrzeug mit alternativem Antrieb anzuschaffen, was unmöglich war. Wie er betonte, war es ein sehr langer Weg, bis er zu seinem ersten Solar-Taxi kam.
Louis Palmer erzählte von seinen Abenteuern, als er mit dem Fahrrad Afrika durchquerte. Und weil es immer noch kein Solarauto zu kaufen gab, erwarb er sich für 8000 Franken ein Flugzeug mit einem darauf montierten Rasenmähermotor und flog damit mit einer Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h über die Vereinigten Staaten. Auf einer weiteren Tour war er mit einem Kleinbus in Asien unterweg. Er betonte immer wieder die grosse Hilfsbereitschaft, die er weltweit erlebt hat.
Wie erwähnt war es ein sehr langer Weg, bis Louis Palmer zu seinem Solar-Taxi kam – gebaut in Zusammenarbeit mit einem grossen Team und einer grossen Firma aus Deutschland. Damit gelang ihm nach 18 Monaten 54 000 Kilometern durch 38 Länder die erste Weltumrundung mit Solarenergie, was zu einem riesigen Medienecho führte. Louis Palmer sorgte für weltweites Aufsehen, traf Politiker, Wissenschaftler, Prinzen und Filmstars. Ihm wurde der Europäische Solarpreis verliehen.

«SolarButterfly» in Bätterkinden
Seit zwei Jahren ist Louis Palmer nun in Begleitung von zahlreichen jungen Menschen mit dem «SolarButterfly» unterwegs. Sein Ziel: Während insgesamt vier Jahren die Welt umrunden. Er will die Zeit nutzen, um Schulen zu besuchen, Vorträge zu halten, Lösungen aufzuzeigen und junge und erwachsene Menschen für das Thema «Klimaschutz» zu sensibilisieren. Im Juni 2024 geht die Reise weiter in Richtung Indien. Sein Fahrzeug soll den Wert der Solarenergie vorführen und deutlich zeigen, dass es Lösungen gegen den Klimawandel gibt. Den Kopf in den Sand stecken war und ist für Louis Palmer nie ein Thema gewesen.
Der «SolarButterfly» ist ein 10 Meter langer Wohnanhänger in Form eines Schmetterlings, der mit seinen Solarflügeln das Zugfahrzeug mit Strom versorgt. Der Schmetterling kann seine Flügel ausbreiten, damit er mehr Fläche zum Stromladen hat, und besteht zum Grossteil aus rezyklierten PET-Flaschen aus den Weltmeeren. Konzipiert hat Louis Palmer das Fahrzeug zusammen mit Studierenden der Hochschule Luzern. Das Ziel ist es, dass das Fahrzeug nie an eine Steckdose angeschlossen werden muss. Eine grosse technische Herausforderung bei der Konstruktion war, dass der Anhänger für die Strasse zugelassen und dass er nicht zu breit und nicht zu schwer wurde.
Louis Palmer will der Welt erneut zeigen, dass man mit einem Solarfahrzeug ganz ohne CO2-Emissionen um die Erde fahren kann. Für ihn gibt es keinen Grund, weshalb die Menschen immer noch mit einer Dinosaurier-Technologie, nämlich mit Erdöl, herumfahren müssen und die schöne Erde kaputt machen. Die Lösungen gegen die Klimaerwärmung seien gegeben.
In Louis Palmers Leben ging es immer nur um den Klimaschutz. Es ist ihm zu wünschen, dass er mit seinen Vorträgen sein Ziel erreicht, Schülerinnen und Schüler zu motivieren und ihnen zu zeigen, dass trotz Umwegen ihre Träume wahr werden können und aufgeben kein Thema sein sollte.

Rosmarie Stalder