Weiterentwicklung Spital Emmental

  03.04.2024 Aktuell, Burgdorf, Gesellschaft

An einer Medienkonferenz in Langnau zum Thema «Weiterentwicklung Spital Emmental, nachhaltige Sicherung des Standorts Langnau» informierten die Spitalverantwortlichen darüber, welche strategischen Entscheidungen der Verwaltungsrat getroffen hat, um die wohnortsnahe Gesundheitsversorgung der Bevölkerung an beiden Spitalstandorten Langnau und Burgdorf sicherzustellen.
Über die bevorstehenden Veränderungen gaben Bernhard Antener, Verwaltungsratspräsident, und Regula Feldmann, CEO, vom Spital Emmental Auskunft.

Der Standort Langnau soll nicht geschlossen werden
Um jeglichen Gerüchten entgegenzuwirken, war Bernhard Antener sehr wichtig zu vermerken: «Der Standort Langnau wird nicht geschlossen und das Spital Emmental hat auch kein Liquiditätsproblem. Die Sicherung der langfris­tigen wohnortsnahen Versorgung im oberen und unteren Emmental ist ein wichtiges strategisches Ziel. Dafür sind beide Spitalstandorte in Burgdorf und Langnau unabdingbar.»
Das Spital Emmental will künftig in Bezug auf das vom Regierungsrat vorgesehene «4+-Regionen-Modell» gut vorbereitet sein. Dieses Modell sieht vor, dass die Spitalregionen Emmental und Oberaargau ab dem Jahr 2030 als eine einzige Versorgungs- und Spitalregion zusammenarbeiten. Ziel sei nicht der Abbau von Standorten, sondern die Optimierung der Spital­organisation. Das Gesundheitswesen befinde sich in einem rasanten Wandel, wobei verschiedene Faktoren mitspielen würden. Es seien die unbefriedigende Tarifsituation im stationären wie im ambulanten Bereich, die steigenden Kosten für Energie und Materialien, höhere Personalausgaben usw. Zudem zeigt die demografische Entwicklung, dass sich der Anteil der über 65-Jährigen bis ins Jahr 2040 verdoppeln wird und damit die behandlungsintensiven Erkrankungen zunehmen werden. Jährlich werden im Spital Emmental über 11 000 Patientinnen und Patienten stationär und an die 80 000 Menschen ambulant behandelt. Es kann nicht davon ausgegangen werden, dass der Fachkräftemangel in der Pflege in den kommenden Jahren verschwinden wird.

Bevorstehende Veränderungen im Spital Emmental
Bernhard Antener und Regula Feldmann nahmen schliesslich Stellung zu den anstehenden Veränderungen. Innerhalb des Gesamtunternehmens kommt es zu Angebotsverschiebungen. In Langnau wird in Zukunft der Schwerpunkt auf der inneren Medizin liegen. Unverändert bleiben der Rettungsdienst, der Notfall, der sieben Tage die Woche rund um die Uhr in Betrieb ist, sowie die Radiologie, die alle gängigen Untersuchungstechniken anbietet. Auch die zahlreichen ambulanten Angebote und Spezial-Sprechstunden werden fortgeführt und weiterentwickelt. Es sollen weder die Angebote reduziert noch Entlassungen vorgenommen werden. Damit sichert das Spital Emmental die Arbeitsplätze in der ganzen Region Emmental.

Operative Eingriffe nur noch in Burgdorf
Ab diesem Herbst werden alle operativen Eingriffe in Burgdorf durchgeführt. Ausschlaggebend ist unter anderem der in die Jahre gekommene Operationstrakt in Langnau, dessen Sanierung sehr teuer wäre. Patientinnen und Patienten können sich auch weiterhin mit all ihren Beschwerden an das Spital in Langnau wenden. Sie werden dort genau die gleiche Qualität der Behandlung geniessen können wie bis anhin, werden untersucht, diagnostiziert und behandelt. Einzig operiert werden sie künftig in Burgdorf. Nach einem Eingriff können sich die Patientinnen und Patienten auf Wunsch nach Langnau verlegen lassen. Dasselbe gilt auch für die Akutgeriatrie, wenn ältere Menschen nach einer Erkrankung mehr Zeit brauchen, um gesund zu werden. Vermehrt werden Eingriffe ambulant vorgenommen und die Aufenthalte von Chirurgie- und Orthopädie-Patientinnen und -Patienten werden verkürzt sein. Das spezialisierte stationäre Palliative-Care-Angebot wird sukzessive vom Standort Burgdorf zum Standort Langnau transferiert. Es ist einer der Leistungsaufträge, den das Spital Emmental für die ganze Region innehat.

Fazit
«Das Spital Emmental wird die gleichen Leistungen erbringen wie bis anhin, sie sind nur anders verteilt. Für Patientinnen und Patienten ändert sich ausser dem Ort für einen operativen Eingriff nichts», betonte Regula Feldmann und fuhr fort: «Es werden keine Stellen abgebaut und es gibt keine Bettenreduktion.» Die Verantwortlichen sind überzeugt, dass das Spital Emmental mit diesem Konzept für die Zukunft gut aufgestellt sein wird.
 

Rosmarie Stalder

 


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