Tag der offenen Baustelle

  15.06.2025 Aktuell, Wirtschaft, Foto, Region, Ersigen, Aktuell, Gesellschaft

Die Ösch ist ein rund 28 Kilometer langer Nebenfluss der Aare in den Kantonen Bern und Solothurn. Sie entwässert einen Teil des Berner Mittellands und des Solothurner Wasseramts und gehört zum Einzugsbereich des Rheins. Die naturnahe Umgestaltung in der Einwohnergemeinde Ersigen entlang des knapp einen Kilometer langen fliessenden Abschnitts der Ösch, nimmt Form an. Nach der Ausarbeitung und Abgabe des Projekts im Januar 2022 und nach umfangreichen Prüfungen, Abklärungen, Abstimmungen, Bewilligungen und Genehmigungen erfolgte im Februar des aktuellen Jahres der Baustart.

Breit angelegtes Projekt – im wahrsten Sinne des Wortes
Mit dem Tag der offenen Baustelle und einer Begehung konnte sich die Öffentlichkeit am vergangenen Samstag vor Ort ein erstes aussagekräftiges Bild machen. An Informationsständen gaben Spezialisten und Mitverantwortliche des Projekts gerne Auskunft und beantworteten bereitwillig brennendste Fragen.
Noch lässt der Bachlauf auf dem beschriebenen Abschnitt durch die Gemeinde Ersigen nur eine provisorische Ansicht zu. Die Besichtigung erfolgte absichtlich mitten in der Bauphase und der Hochwasserschutz, die neue Ansiedlung und der Ausbau der Tier- und Pflanzenwelt – insgesamt ein ökologisch wertvolles Naherholungsgebiet für Mensch und Tier – sind erst angedeutet. Die Ösch zieht aber bereits ihren Lauf. Nun arbeitet auch die Zeit für das grossangelegte Projekt. In den nächsten fünf Jahren wird es grüner, lebendiger und gar paradiesisch werden.
An der Ösch wurde schon öfters gebaut. Mit der Revitalisierung konnte man nun auch damalige Fehler im Aufbau ausmerzen. Auffällig sind die neu angelegten flachen und breiten Uferabschnitte sowie das verbreiterte Flussbett selbst. Alte und abgenutzte Holzladen, die am Grund verlegt worden waren und den Flusslauf beeinflussen sollten, werden entfernt. Für die Tier- und Pflanzenwelt war das keine optimale Situation.
«Für diesen Abschnitt der Ösch hätte es sowieso einer Erneuerung bedurft», sagt Urs Wälchli, Gemeinderatspräsident von Ersigen. Weil die Gesetzgebung eine Sanierung im gleichen Stil nicht zulässt, wurde letztlich eine Revitalisierung ausgearbeitet und beschlossen.
Eine breit abgestützte Zusage hat das Projekt auch in der Gemeinde, bei den Einwohnerinnen und Einwohnern, den Landwirten/-innen und Besitzern/-innen von Landflächen, die genutzt wurden. Aktive finanzielle Unterstützung leisten der Bund, der Kanton Bern, der Renaturierungsfonds des Kantons Bern, der Ökofonds des Revitalisierungsprojekts BKW Energie AG Bern und schliesslich die Einwohnergemeinde Ersigen.
Bei einer Länge von knapp einem Kilometer – so lang ist der Abschnitt in Ersigen – belaufen sich die Kosten auf rund zwei Millionen Franken. Die Gemeinde trägt davon jedoch nur sechs Prozent, der grösste Teil mit 45 Prozent trägt der Bund.

Text und Bilder: Paul Hulliger
www.ersigen.ch


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