Adrian Amstutz in Burgdorf

  11.11.2011 Aktuell, Politik, Region, Burgdorf

«D’REGION» unterhielt sich mit Adrian Amstutz über die kommende Wahl, seine politischen Ziele und Ambitionen.

«D’REGION»: Herr Amstutz, wie beurteilen Sie Ihre Chancen bei den Ständeratswahlen am kommenden Sonntag?
Adrian Amstutz: Es wird vermutlich sehr eng werden. Der Wahlkampf läuft ja nach dem Motto «alle gegen Amstutz». Deshalb wird jede einzelne Stimme entscheidend sein. Nur wenn es mir gelingt, meine Wählerinnen und Wähler für den Urnengang zu mobilisieren, habe ich eine Chance.

«D’REGION»: Die SVP hat sich durchgerungen, den BDP-Kandidaten Werner Luginbühl zu unterstützen. Die BDP dagegen unterstützt ihre Kandidatur nicht. Für viele Anhänger der BDP gelten Sie als unwählbar. Bereuen Sie es, dass Sie einen Schritt auf die BDP zugegangen sind?
Amstutz: Wenn etwas richtig ist, muss man es tun, selbst wenn es einem schaden könnte. Man muss die Prioritäten richtig setzen und das grosse Ziel vor Augen behalten. Im Kanton Bern ist mittel- und langfristig ein Schulterschluss der bürgerlichen Parteien unabdingbar, um auch eine konsequente bürgerliche Politik durchsetzen zu können. Nur auf diese Weise kann bei den nächsten Regierungsratswahlen die Mehrheit von Links-Grün zurückgewonnen werden. In diesem Sinn habe ich eine sorgfältige Güterabwägung vorgenommen und mich im Gesamtinteresse einer ungeteilten bürgerlichen Standesstimme entschieden, Werner Luginbühl zu unterstützen. Die Delegierten der SVP des Kantons Bern teilen diese Ansicht übrigens mit überwältigendem Mehr. Auch wenn die BDP diesen Schulterschluss zur Zeit nicht erwidert, halte ich den Entscheid in Hinblick auf die Zukunft nach wie vor für richtig.


«D’REGION»: Was dürfte man vom Ständerat Adrian Amstutz in den nächsten vier Jahren erwarten?
Amstutz: Ich stehe für eine verlässliche bürgerliche Politik ein, die im Interesse aller Bürger/innen und des gesamten Kantons liegt. Zu den Schwerpunktthemen gehört der Kampf gegen einen EU-Beitritt. Allfällige Forderungen nach einer finanziellen Beteiligung der Schweiz an der Lösung des ganzen Euro-Schlamassels, die schon bald erhoben werden dürften, sind ebenfalls abzulehnen. Die EU hat mit ihrer Schuldenwirtschaft die Euro-Krise selbst verschuldet. Zudem setze ich mich gegen bürokratische Schikanen und eine immer höhere Steuerbelastung zur Wehr. Selbstverständlich engagiere ich mich weiter für eine zeitgemässe Verkehrserschliessung, die insbesondere auch im Emmental und der Region Burgdorf vonnöten wäre.

«D’REGION»: Wie stehen Sie zum Ausstieg aus der Kernenergie?
Amstutz: Als Demokrat akzeptiere ich die Entscheidung des Parlaments. Ich bin aber gespannt, welche Grundlagen der Bundesrat zur Realisierung des Ausstiegs präsentiert. Ich erwarte, dass nun detailliert und konkret auf einer Schweizerkarte aufgezeigt wird, wann an welchen Standorten welche Lösungen in welchem Zeitraum realisiert werden sollen – und welche Kosten die vorgeschlagenen Massnahmen mit sich bringen werden. Das Volk soll sich dann zu diesen Vorschlägen und nicht zu Luftschlössern äussern können. Das wird die Nagelprobe sein, denn man kann nicht den sofortigen Ausstieg fordern und gleichzeitig bei allen Projekten Einsprache erheben.

«D’REGION»: Herr Amstutz, Sie wurden von verschiedener Seite als möglicher Kandidat der SVP für die Bundesratswahlen ins Spiel gebracht, haben aber beteuert, nicht zur Verfügung zu stehen. Schliessen Sie auch für die Zukunft grundsätzlich eine Kandidatur als Bundesrat aus?
Amstutz: Ich will nicht Bundesrat werden. Punkt.

«D’REGION»: Welche Beziehung haben Sie zum Emmental?
Amstutz: Der Berner Oberländer und der Emmentaler sind artverwandt. Ich lebe in der Gemeinde Sigriswil. Ein Teil unserer Gemeinde liegt dem Thunersee abgewandt Richtung Emmental. Da ist die Landschaft ähnlicher und der Einfluss des Emmentals ist auch im Dialekt spürbar.

Interview: mhl

\n

Image Title

1/10


Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote