Lesung der Autorin Ursula Meier-Nobs

  01.11.2011 Aktuell, Burgdorf, Kultur, Gesellschaft

Meier-Nobs freute sich sehr über die Einladung und darüber, ihre Schreibkunst den Zuhörern näherzubringen. Sie las einige Passagen aus dem Roman «Der Galeerensträfling», welcher im 2003 im Zytglogge Verlag, Bern erschienen ist.

Die Geschichte des Jakob Maler
Im Buch «Der Galeerensträfling» geht es um die Geschichte des Jakob Maler. Er flüchtet 1679 im Alter von neun Jahren von zu Hause, um ein Auskommen in Zürich zu suchen. Dort trifft er Josua, einen Drehorgelspieler, und sie freunden sich an. Später findet Jakob Arbeit als Stallknecht. Diese Aufgabe erledigt er so gut, dass er von einem Bündner Offizier als Bursche nach Frankreich mitgenommen wird. In Frankreich wird er bei einer Edelfrau, Madame d’Aiguillot, zurückgelassen. Sie nimmt ihn auf wie einen Sohn.

Bekehrung zum Katholizismus
Auf Befehl Ludwigs XIV. beginnt die gewaltsame Bekehrung der Hugenotten zum Katholizismus. Auch Madame d’Aiguillot schwört ab. Jakob flieht in die Schweiz und kehrt nach Zürich zurück, wo er dank seiner Französischkenntnisse von der Obrigkeit als Dolmetscher angestellt wird. Ein Graf, der Hals über Kopf aus Frankreich geflohen ist, bittet Jakob, seine Frau aus dem Land herauszuholen. Das versucht dieser, da er auch Madame d’Aiguillot zur Flucht verhelfen will. Bis Langres geht alles gut, doch dort wird er aufgehalten und gefangen genommen. Das Urteil am Pariser Gericht: lebenslange Galeerenstrafe. In Marseille gehts als Ruderer aufs Schiff.
14 Jahre auf dem Schiff
Die Qualen sind gross. Ganze 14 Jahre verbringt Maler auf dem Schiff, bis es ihm gelingt, eine Bittschrift nach Zürich zu senden. Danach wird er endlich entlassen und kann sich zu Fuss auf den Heimweg machen. In der Schweiz angekommen, wendet sich alles zum Guten.

Ursula Meier-Nobs
Ursula Meier-Nobs hat den Originaltext von Jakob Maler, den er nach seiner Rückkehr in die Schweiz in knapper Sprache verfasst hat, überarbeitet. Der Roman ist in der Ich-Form geschrieben, wobei nicht nur Jakob erzählt, sondern auch der Bündner Offizier, Madame d’Aiguillot, der Kommandant auf dem Schiff und Josua, der Drehorgelmann. Das Buch ist ausgezeichnet historisch recherchiert und bei den Lesern sehr beliebt. Auch im Restaurant Viva der Senevita Burdlef war die Spannung zu spüren.
Ursula Meier-Nobs ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Sie verfasste von 1980 bis 1990 Kinderbücher. 1998 erschien ihr erster Roman «Die Musche. Tochter des Scharfrichters». Dieser gab den Ausschlag zu «Der Galeerensträfling», für welchen Meier-Nobs auch ausgezeichnet wurde.
Nach der Lesung hatten die Zuhörer die Möglichkeit, Fragen über die schriftstellerische Arbeit der Autorin zu stellen oder Bücher von ihr signieren zu lassen. Ausserdem spendierten die Senevita Burdlef und die Buchhandlung am Kronenplatz einen kleinen Aperitif. Es war der erste gelungene Abend mit einer Lesung und wie Hansueli Eggimann am Anfang berichtete, werden weitere folgen.\n

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