Spannende Vorträge zum Thema Sicherheit im Alter

  22.08.2012 Aktuell, Utzenstorf

Rund hundert Senioren aus Bätterkinden, Limpach, Utzenstorf, Wiler und Zielebach folgten letzte Woche der Einladung der Regionalen Kommission für Altersfragen zum Altersforum 2012 im Kirchgemeindehaus Utzenstorf. Im Zentrum standen dieses Jahr Gesundheit und Sicherheit im Alter – die beide mehr miteinander zu tun haben, als es auf den ersten Blick scheint, wie die Teilnehmenden im Verlaufe des Nachmittags erfahren konnten.

Wie man Diebstähle zwar nicht zwingend vermeiden, aber doch erschweren kann
Im ersten Teil sprach Markus Friedli von der Kantonspolizei Bern auf höchst spannende und unterhaltsame Art über Sicherheit im Alter – und wie man durch sein persönliches Verhalten unangenehme Vorfälle wie Einbrüche, Diebstähle oder überteuerte Kaufverträge entscheidend mitbeeinflussen könne (im positiven wie im negativen Sinn).
Im Zusammenhang mit Einbrüchen höre er oft, dass Diebe sowieso ins Haus kämen, wenn sie wirklich wollten, berichtete der Polizist: «Was grundsätzlich natürlich richtig ist.» Wie man sich aber trotzdem gut gegen Einbrecher schützen kann, erläutert Friedli im Referat eindrücklich. «Das Ziel der einbruchhemmenden Massnahmen ist oft nicht der hundertprozentige Einbruchschutz, sondern der Aufwand und somit das Risiko für die Einbrecher soll so hoch wie möglich angesetzt werden.»

Aktuell: «Einschleicher»
Momentan seien aber vor allem auch die «Einschleicher» aktuell: Diebe, die – während die Bewohner im Garten am Jäten oder Rasenmähen seien – durch die nicht abgeschlossene Haustüre ins Innere eindringen würden: «Schliessen Sie also immer die Haustüre, wenn Sie die Türe nicht im Blick haben – und wenn Sie verdächtige Personen in Ihrem Quartier sehen, melden Sie diese über die Notrufnummer 117 der Polizei.» Im Weiteren ging Markus Friedli auch noch auf Trickdiebstähle und Skimming (Kreditkartenbetrug) ein – auch hier mit eindrücklichem und zum Teil verblüffendem Anschauungsmaterial wie etwa Echt-Fotos von Überwachungskameras. Zu den Werbefahrten meinte er schliesslich, das könne ganz unterhaltsam sein, man müsse sich nur bewusst sein, dass irgendwann jemand versuchen würde, einem irgendetwas zu einem oft überteuerten Preis anzudrehen: «Ich will Ihnen nicht davon abraten, denn eine solche Werbefahrt kann eine willkommene Abwechslung darstellen. Aber Sie müssen im entscheidenden Moment einfach auch Nein sagen können. Daher mein Tipp: Reisen Sie zu zweit oder als Gruppe, Sie sind erstens stärker und zweitens ist es wohl auch unterhaltsamer…»

Anderer Aspekt der Sicherheit
Nach einem musikalischen Intermezzo von Klavierschüler/innen der Musikschule Jegenstorf hielt Diana Bertschi von der Pro Senectute einen Vortrag über einen anderen Aspekt der Sicherheit im Alter, der genauso durch das persönliche Verhalten beeinflusst werden könne: die Vermeidung von Unfällen im Alltag. Wie die Gesundheitsberaterin erklärte, gehörten das Schwächer­werden, Krankheit und Loslassen zwar zum Altern: «Aber dennoch ist es wichtig, dass wir das, was (noch) gesund ist, möglichst stärken und erhalten.» Und da könne man sehr vieles machen, indem man sein Gehirn und seinen Körper trainiere, das soziale Netz pflege, sich gesund ernähre und Risiken möglichst verhindere. «Wichtig ist, dass man in Bewegung bleibt – geistig wie körperlich. Übrigens lässt sich solches Training bestens in den Alltag einbauen: zum Beispiel während man ein neues Strickmuster ausprobiert, jasst, eine kleine Übung beim Fernsehschauen oder Telefonieren ausführt, mit anderen spaziert und plaudert, mit dem Zug verreist – oder – warum auch nicht? – gemeinsam auf eine Werbefahrt geht…»

Andrea Flückiger


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