Es ist so ungewohnt. Da fährt man an diesem Samstagmorgen durch das nebelverhangene Koppigen und dann taucht aus dem Nichts die Metzgerei Garius auf. Das tat sie ja zwar schon vorher, doch an diesem Morgen ist alles anders. Es erstrahlt alles in neuem Glanz, aussen und innen. Nach kurzen zweieinhalb Wochen Umbauzeit sind der Verkaufs- und der Vorbereitungsraum neu, auch aussen hat die Farbe gewechselt. Statt dem typischen Braun sind die Aussenhülle und das Innere des Ladenlokals hell. Die Waren sind nun besser zu sehen, alles wirkt modern und offen.
Kein Wunder, dass auch Res und Marlies Garius strahlen, nicht nur ihr Lokal. «Ja, für uns ist ein Traum in Erfüllung gegangen», sagt die Metzgersfrau. Das Interieur habe 30 Jahre auf dem Buckel gehabt, und zum
20-Jahr-Jubiläum der Ladenübernahme der damaligen Metzgerei Herrmann habe man diesen Schritt unternommen. «Die Investition haben wir zu einem Zeitpunkt gemacht, da wir zwei auch noch etwas davon haben, wir wollten nicht warten, bis einmal eines der Kinder die Metzgerei übernimmt», erklärt sie. Mit dem Umbau habe man auch die Trends in der Branche auffangen können. «Mehr Platz für Spezialitäten wie Gewürze, Essig usw., aber weniger für andere Produkte wie Büchsen und Ähnliches», so umschreibt Marlies Garius die Entwicklung. Wenig verändert hat sich die Nachfrage nach Fleisch selber, Schwein, Rind und Kalb sind in der Gunst auf gleichem Niveau. Höchstens ein bisschen mehr Zusatzleistung verlange die Kundschaft, beispielsweise mariniertes Fleisch.
An zwei Tagen feierten die Garius den
Ladenumbau und das 20-Jahr-Jubi­läum, und zwar sehr erfolgreich. Es gab eine Fleischaktion mit Preisen wie vor 20 Jahren, am Freitagabend war der Gewerbeverein eingeladen als Dank für die prompte Handwerksarbeit der lokalen und regionalen Gewerbetreibenden, und immer gab es im kleinen Festzelt Würste für die Gäste. Am Samstagabend war die Erleichterung, dass der Anlass vorbei war, angesichts des Ansturms doch gross. Die Feierlichkeiten sind vorbei, die Freude am Laden aber bleibt.

Beat Waldmeier