Eröffnung des ambulanten Zentrums Psychiatrie

  12.11.2012 Aktuell, Burgdorf

In der vergangenen Woche feierte die Regionalspital Emmental AG die Eröffnung des ambulanten Zentrums Psychiatrie im modernen Neubau Buchmatt. Das Ambulatorium, die Tagesklinik, die ambulante Pflege sowie die Gruppentherapien und die Angehörigenarbeit sind neu an der Kirchbergstrasse 97 stationiert. «Die Reorganisation ermöglicht eine engere Zusammenarbeit und vereinfacht die administrativen Abläufe. Bisher waren die verschiedenen Angebote an unterschiedlichen Standorten beheimatet. Die Nutzung von Synergien führt zu einer Effizienzsteigerung», betonte Dr. med. Thierry de Meuron, Standortleiter des ambulanten Psychiatriezentrums, im Gespräch mit der Zeitung «D’REGION». «Zudem ist unsere Infrastruktur infolge der stetig zunehmenden Aufgaben in den letzten Jahren allmählich an Grenzen gestossen. Mit dem Einzug der ambulanten und teilstationären Angebote des Psychiatrischen Dienstes in den Neubau gehört die Raumnot der Vergangenheit an. Die adäquate Arbeitsumgebung, die vollumfänglich auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten worden ist, birgt enorme Vorteile.» Im neuen Zentrum sind rund 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit unterschiedlichem Beschäftigungsgrad tätig – unter anderem Ärzte, Psychologen, Pflegefachleute und Sozialarbeiter. Auf ärztliche Zuweisung werden hier die unterschiedlichsten Patienten im ambulanten und teilstationären Bereich behandelt. Die weiteren Dienstleistungen der Psychiatrie und der stationäre Bereich für das untere Emmental befinden sich nach wie vor im Regionalspital.

«Sinnbild für die grossen Fortschritte»
Dr. med. Jürg B. Zühlke sprach anlässlich des feierlichen Eröffnungsaktes von einem «Meilenstein» in der Geschichte der Psychiatrie im Emmental. In seiner Rede skizzierte er die eindrückliche Entwicklung des regionalen Angebots dieser medizinischen Fachdisziplin, die sich der Prävention, Diagnostik und Therapie von psychischen Erkrankungen widmet. «Als meine Vorgängerin Elisabeth Steiner in den 80er-Jahren ihre Stelle als erste Chefärztin Psychiatrie im Regionalspital antrat, war noch keine spezielle Infrastruktur vorhanden – lediglich ein Kleiderhaken, an dem sie ihren weissen Kittel aufhängen konnte. Der heutige Tag ist Ausdruck für die ungeheuren Fortschritte hin zu einer modernen psychiatrischen Versorgung der Region, die wir in den letzten Jahren auf- und ausgebaut haben», erklärte Zühlke.

«Erste sichtbare Etappe einer umfassenden Gesamterneuerung»
Dr. med. Paul Wittwer, Vizepräsident  des Verwaltungsrats der RSE AG, betonte ebenfalls die Vorteile des neuen Zentrums: «Durch die Reorganisation wird zusammengeführt, was zusammengehört. Den Mitarbeitenden steht in den neuen Räumlichkeiten eine ideale Infrastruktur zur Verfügung. Die Einweihung des ambulanten Zentrums Psychiatrie ist die erste sichtbare Etappe der umfassenden Gesamterneuerung unseres Regionalspitals.»

Spardruck vonseiten des Kantons hält an
Regierungsrat Dr. med. Philippe Perrenoud, Direktor der Gesundheits- und Fürsorgedirektion, referierte über den psychiatrischen Versorgungsauftrag des Kantons Bern. Das neue Zentrum der RSE AG schaffe durch die Konzentration der verschiedenen Bereiche einen erweiterten Handlungsspielraum für die Zukunft.  Gleichzeitig wies er aber auch darauf hin, dass die ambulanten Dienste – trotz wachsender Bedeutung – angesichts der prekären Finanzlage des Kantons überproportional von den kommenden Sparmassnahmen betroffen sein werden.
Nachdem Adrian Schmitter, CEO der RSE AG, und Jürg B. Zühlke mit einer symbolischen Geste – dem Durchschneiden eines Bandes – das Zentrum offiziell eingeweiht hatten, durften die zahlreich geladenen Gäste die neuen Räumlichkeiten besichtigen und sich an einem Apéro erfreuen.

Markus Hofer


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