Kulturapéro der Stadt Burgdorf

  16.06.2013 Aktuell, Burgdorf, Kultur

Trotz strahlendem Sommerwetter war am vergangenen Mittwochabend im Casino Theater kaum noch ein Platz frei. Die geladenen Gäste verfolgten mit grösstem Interesse die Ehrung von Bruno Lehmann durch die Stadt Burgdorf anlässlich des Kulturapéros.
Die Kulturbeauftragte der Stadt Burgdorf, Jana Ulmann, stand als Erste auf der Bühne, um die Anwesenden zu begrüssen. Sie sei überzeugt, dass das Bedürfnis nach Kunst und Kultur, die emotional berührten, nicht von der Grösse der Stadt abhänge. Auch kleinere Städte besässen kulturelle Perlen und es gelte, diese zu bewahren. Und ganz wichtig zu wissen sei, dass diese Orte an der Peripherie mit ihren Freiräumen, die es in den grösseren Zentren oft nicht mehr gebe, für die Kulturschaffenden ideale Produktionsbedingungen böten.

Ein wichtiges gemeinsames Bekenntnis von Region, Kanton, Burgern und Stadt zum Kulturstandort Burgdorf seien die seit Anfang Jahr gültigen Subventionsverträge mit den drei Burgdorfer Institutionen Stadtbibliothek, Casino Theater und IG Kulturschloss. Grosse Herausforderungen stehen bevor mit der Professionalisierung der Museen im Schloss und mit dem Umbau des Casino Theaters, der in gut einem Jahr beginnen wird.

Burgdorf bietet viele kulturelle Leckerbissen für jeden Geschmack: Die Sommernachtsträume stehen bevor, das Musikfestival auf der Brüder-Schnell-Terrasse und dann natürlich das ESAF (Eidgenössisches Schwing- und Älplerfest) 2013, das viele weitere Anlässe mit sich bringt. Als Beispiel sei die Musikinstallation mit Alphörnern zwischen Bahnhof und Oberstadt erwähnt.

Ehrengast Bruno Lehmann
Nach dieser Einstimmung wagte sich Detektiv Hercule Poirot auf die Bühne. Er erforschte die Stadt nach Verbrechen, nach Tätern und entlarvte schluss­endlich einen versteckten Schaffer, der hinter der Bühne der Krimitage seit 20 Jahren die Fäden zieht, den Ehrengast Bruno Lehmann.

Als Vertreterin der Stadt, aber auch als Kollegin im Organisationskomitee der Krimitage ehrte die Stadtpräsidentin Elisabeth Zäch Bruno Lehmann. Lehmann war nicht nur Mitglied der ersten Stunde, sondern auch Geschäftsführer seit der Gründung des Vereins im Jahr 1993. Der Anlass begann im kleinen Rahmen und ist mittlerweile zu einem wichtigen Festival geworden. Autoren aus aller Welt rühmen sich, wenn sie hier aus ihren Kriminalromanen vorlesen dürfen. Mittlerweile bieten die Krimitage während einer Woche 80 Veranstaltungen an.

Zäch ehrte neben Lehmann auch die andern stillen und kompetenten Schaffer, die ohne Lohn für eine wertvolle Sache ihre Freiwilligenstunden leisten. Dank ging auch an die Stadt und zahlreiche andere Sponsoren, welche die Idee von Beginn an ideell und finanziell unterstützten. Zäch überreichte Lehmann ein Kultur-GA und zwei Umschläge mit Gutscheinen für den Kauf von Kriminalromanen und für kulinarische Genüsse.

Bruno Lehmann sprach über die Anfänge der Krimitage, die nicht zum Ziel haben, das Verbrechen zu feiern, sondern auch zu informieren über Schandtaten und Delikte, deren Bekämpfung und Aufklärung. So schlecht könne die Idee gar nicht sein, meinte er, denn 2004 bekamen die Krimitage den Kulturpreis des Kantons Bern.

Zu Ehren des Geehrten betraten danach Paul Niederhauser und Werner Aeschbacher die Bühne. «Heil Dir, Helvetia» und andere Texte von C.A. Loosli wurden gekonnt vorgetragen, zum Teil in hochdeutscher Sprache, dann wieder in urchigem Berndeutsch, wie man es heute kaum mehr zu hören bekommt. Begleitet wurde diese einmalige Präsentation von berührenden und fein auf die jeweilige Situation abgestimmten Schwyzerörgeli-Klängen.

Bei einem Apéro riche im Casinosaal und auf der Sonnenterrasse liessen die Gäste den Abend kulinarisch ausklingen.

Helen Käser


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