Ideen-Wettbewerb für die "Burgdorfer Bank"
08.07.2013 Aktuell, Burgdorf, GesellschaftVergangenen Dienstag wurde das Siegerprojekt eines Wettbewerbs vorgestellt, den die Raiffeisenbank in Zusammenarbeit mit der Stadt Burgdorf lanciert hatte. Die Projektidee war, eine ambitionierte Kulturstadt wie Burgdorf mit einer passenden Sitzbank-Landschaft zu bereichern. Im Januar 2013 wurde darum ein Projektwettbewerb für die Neugestaltung einer Sitzbank lanciert. Angeschrieben wurden neben Handwerkern, Landschaftsarchitekten, Architekten, Künstlern, Designern und Kunsthandwerkern aus Burgdorf und der Region auch Studierende der Fachhochschulen aus der ganzen Schweiz. Verschiedene Anforderungen mussten berücksichtigt werden. Die Sitzbank soll für mindestens drei Personen Platz bieten und an verschiedenen Orten in der Stadt aufgestellt werden können. Material, Farbe und Form müssen sich ins Stadtbild einfügen. Die Bank soll wetterbeständig sein und im Boden verankert werden können. Auch Reparaturen sollten unkompliziert zu bewerkstelligen sein, eine serielle Anfertigungsmöglichkeit ist Bedingung.
Die Jury beurteilte über fünfzig Projekteingaben
Von der Jury, bestehend aus drei Vertreter/innen der Stadt und der Raiffeisenbank, einem Architekten, einem Künstler und einem Produkteentwickler, wurden aus allen Eingaben vier Projektideen vorgeschlagen. Für die Erstellung eines Prototyps bekamen diese je einen Geldbetrag von 5000 Franken.
In der Schalterhalle der Raiffeisenbank Burgdorf wurde die Siegerbank bei einem feierlichen Anlass bekannt gegeben. Nach der Begrüssung der Gäste durch Bankdirektor Marc Guggenbühler schritt als Jurymitglied der Künstler Paul Wiedmer zur Preisverleihung. Er wies darauf hin, dass dem Team die Entscheidung äusserst schwergefallen sei. Darum wurde das Preisgeld auf zwei Projekte verteilt. Den ersten Preis gewann der Innenarchitekt Marc-Antoni Huonder. Als «Hingucker» oder «Sitzmaschine» könnte man sein Kunstobjekt, eine Bank aus Chromstahlrohren, bezeichnen. Der Gestalter dieser Bank bekam eine Siegerprämie von 10 000 Franken. Huonder studierte an der Fachhochschule in Zürich Innenarchitektur. Er arbeitete danach an verschiedenen Orten, unter anderem in der Kulturfabrik in Burgdorf und als Groupier im Casino. Er habe zuerst gedacht, eine Sitzbank zu bauen sei banal, doch er habe sich getäuscht. Es sei ihm von Anfang an bewusst gewesen, dass er etwas baue für die Öffentlichkeit, ein grosses Publikum. Weil er Burgdorf als Kunststadt kenne, verfolgte er eine progressive Idee.
Den zweiten Preis im Wert von 5000 Franken gewann der Burgdorfer Künstler Cuno Frommherz. Seine Sitzbank weist sich aus durch einen stabilen Unterbau aus Metall und eine Sitzfläche aus Eichenholzlatten. Die Rückenstütze besteht aus zwei unabhängigen Elementen, die eine flexible Gestaltung je nach Standort ermöglichen. Der Entscheid der Jury gilt als Empfehlung für die Stadt Burgdorf, diese beiden Prototypen als Vorbild für neue Bänke zu verwenden. Doch schlussendlich kann die Stadt selber über einen definitiven Auftrag entscheiden.
Die vier Prototypen werden in den nächsten Tagen in der Nähe der Raiffeisenbank an der Bahnhofstrasse aufgestellt und können dort während einigen Wochen besichtigt und ausprobiert werden.
Helen Käser