Gelungener Velostation-Neubau
16.11.2013 Aktuell, Region, Burgdorf, GesellschaftDie bewachte Velostation beim Bahnhof Burgdorf entstand 1997 auf Initiative von «Pro Velo Emmental» und in Zusammenarbeit mit den Stadtbehörden und den Verantwortlichen des Projekts «Fussgänger- und Velomodellstadt Burgdorf». Die Bewachung wurde im alten Güterschuppen des Bahnhofs Burgdorf eingerichtet. Die Verantwortung für den Aufbau der Velostation und den Betrieb als Arbeitslosenprojekt mit anfänglich zwölf Mitarbeitenden lag bei der Interessengemeinschaft IG Velo Burgdorf. Bis 1999 wurden die Beschäftigungsplätze durch den Bund getragen, seither werden sie vom Kanton, der Stadt Burgdorf und den umliegenden Gemeinden finanziert.
Gründung Stiftung intact
Stand beim Aufbau der bewachten Velostation Burgdorf die Verbesserung der Angebote für Velofahrende im Vordergrund, hat die soziale Integration von Langzeitarbeitslosen heute dieselbe Priorität. Im Verlauf der Jahre zeigte sich, dass das veränderte Aufgabenfeld – mit dem schweizweit ersten Velo-Hauslieferdienst ab 1.10.1997, der hauseigenen Velowerkstatt, dem Projekt «Pro Senum» (Dienstleistungsangebot für Haus und Garten) – immer weniger zum Vereinszweck der Trägerschaft «Pro Velo Emmental» passte. So wurde die «Velostation Burgdorf Dienstleistungen» im Jahr 2011 in die Stiftung intact überführt. Im Jahr 2006 stand fest, dass infolge der Umgestaltung des Bahnhofareals der alte Güterschuppen abgebrochen würde. So verliess die Velostation 2007 nach zehn Jahren den alten Standort. Die Bewachung und der Hauslieferdienst zogen ins Zeltprovisorium.
Meilenstein
Peter Hänsenberger, Leiter Baudirektion Burgdorf, bezeichnete in seiner Rede den Neubau der Velostation an der Bucherstrasse 6 als Meilenstein. Er sei stolz, dass nach den bisherigen Provisorien nun eine definitive Lösung habe realisiert werden können. Gemeinderat und Ressortchef Hochbau/Umwelt Martin Aeschlimann erwähnte, dass das Velo bei der zunehmenden Siedlungsdichte einen immer wichtigeren Stellenwert einnehme. Er liess wissen, dass bis Ende November das Zeltprovisorium abgebrochen werde.
30 Mitarbeitende und 200 Veloplätze
«30 Mitarbeitende finden hier einen Arbeitsplatz», liess Martin Wälti, Geschäftsführer der Stiftung intact, wissen. Die Administration im Obergeschoss, das Bewachen der maximal 200 Pendler-Velos an sieben Tagen pro Woche, die Besetzung der Station von 6.00 bis 22.00 Uhr, der Hauslieferdienst mit 450 000 kurzzeitig eingestellten Einkaufstaschen pro Jahr, der Verkaufsladen mit Stiftung-intact-Produkten, die Mobility-Car-sharing-Flotte, die E-Bikes von Rent-a-Bike: All diese Angebote und die jährlich 10 000 Touristen sorgen seit Montag für regen Betrieb. Im hellen Obergeschoss, welches von der Stiftung intact selbst und mittels Fremdbeiträgen finanziert wurde, befinden sich zwei Sitzungszimmer mit 30 Plätzen, welche gemietet werden können.
Barbara Schwarzwald