Moderne Milchsammelstelle im Stockwerkeigentum
26.04.2014 Aktuell, BiembachDie Genossenschaft Hinterbiembach im Emmental (Bergzone 1) zählt heute noch sieben Lieferanten mit einer Jahresmilchmenge von etwas unter einer Million Kilogramm. Die Genossenschaft stand vor folgenden Herausforderungen: Die Milchwaage war vom Eichmeister abgesprochen worden, die Wasserqualität war bei schlechtem Wetter nicht optimal, das Tankkühlsystem war unsicher und die Hofabfuhr ist aus topografischen Gründen nicht möglich.
Vorerst im Alleingang
Nachdem die Zusammenlegung der Milchsammlung mit den Genossenschaften Vorderbiembach und Aeschbach vorerst nicht zustande gekommen war, und auch die Milchsammlung mit Sammelplatz verworfen wurde, hat man sich für eine Investition in eine moderne Milchsammelstelle entschieden. Für die Finanzierung wurde ein für Sammelstellen unkonventionelles Modell gewählt: An die bisherigen Mieter und Betreuer der Sammelstelle, an die Familie Kurtis (gut bekannt durch die Güggeli vom Grill), wurde der grösste Teil der Käserei als Stockwerkeigentum verkauft, die Genossenschaft behielt den Raum für die Sammelstelle. Das System des Stockwerkeigentums hat den Vorteil, dass die Eigentümer und Nutzer des Gebäudes ein gleichwertiges Mitspracherecht haben, Erika Kurtis ist die Verwalterin.
Nun gemeinsam
Die Grösse des von der Firma Buri gelieferten Tanks wurde so festgelegt, dass auch für die Milch von Vorderbiembach Platz vorhanden war. Diese weise Voraussicht hat sich nun bereits ausbezahlt: Die Genossenschaft Vorderbiembach (acht Lieferanten) hat nun ihre Sammelstelle geschlossen und die Produzenten liefern ihre Milch in Hinterbiembach an.
Milchsammelstellen haben Zukunft
Die Milchsammlung mit Sammelstelle ist aus ökonomischen Gründen nachhaltig. Und da einige Bauern noch einem Nebenberuf nachgehen, können sie ihre Milch alle zwei Tage frühmorgens abliefern. Diese Rationalisierung wirkt sich auch positiv auf den Milchpreis aus, denn die Kosten der Sammelstelle sind sehr tief.
zvg