7. Burgdorfer Kulturapéro im Schlosshof
25.06.2014 Aktuell, Politik, Bildung, Region, Burgdorf, Kultur, GesellschaftJana Ulmann, Kulturbeauftragte der Stadt Burgdorf, konnte vergangenen Mittwochabend zahlreiche Kulturschaffende und Politiker zum 7. Burgdorfer Kulturapéro im Hof des Schlosses Burgdorf begrüssen. Für die musikalische Umrahmung des Anlasses war die Brassband Emmental unter der Leitung von Heinz Heiniger engagiert worden. Mit einem ersten Stück von John Williams zog die Band das Interesse der Anwesenden bereits vor den einleitenden Worten durch Ulmann und ihr Dankeschön an die Anwesenden für ihre vielen Tätigkeiten zugunsten einer lebendigen Kulturlandschaft in Burgdorf auf sich. Markus Schürpf, Präsident der Interessengemeinschaft Kulturschloss, hielt in seiner kurzen Rede fest: «Das Schloss ist leer. Die Talsohle ist erreicht. Es hat Platz für neue Ideen!» Die Zukunft des Schlosses und der drei darin enthaltenen Museen «Helvetisches Goldmuseum», «Museum für Völkerkunde» und «Schlossmuseum» sei immer noch unklar. «Wir haben nun mit Konzertvorführungen in der Schlosskapelle begonnen», liess der Fotohistoriker wissen.
Drei Handlungsachsen
Jana Ulmann ihrerseits referierte über die schweizerische Kulturlandschaft. Burgdorf sei Teil eines Netzwerkes und auf nationaler Ebene Mitglied der Städtekonferenz Kultur. Seit dem Jahr 2011 werde ein nationaler Kulturdialog unterhalten mit dem Ziel, die zweite Kulturbotschaft des Bundes umzusetzen. In dieser Botschaft formuliere der Bundesrat die strategische Ausrichtung der Kulturpolitik für die Kreditperiode 2016–2019. Gestützt auf die Herausforderungen, die sich aus der Globalisierung, Digitalisierung, dem demografischen Wandel, der Individualisierung und Urbanisierung für die Kulturpolitik ergäben, werde die Förderpolitik des Bundes in den nächsten Jahren auf die drei Handlungsachsen «kulturelle Teilhabe», «gesellschaftlicher Zusammenhalt» sowie «Kreation und Innovation» ausgerichtet und durch verschiedene Massnahmen entlang dieser Handlungsachsen umgesetzt. «Kulturelle Teilhabe» umschrieb Ulmann mit den Worten: «Möglichst viele Leute sollen an Kultur teilnehmen.» Als Beispiel erwähnte sie die KulturLegi in Burgdorf, welche Kultur auch Minderbemittelten ermöglicht. Auch die zweite Handlungsachse «gesellschaftlicher Zusammenhalt» werde in Burgdorf mit dem Begegnungsfest, der Kulturnacht usw. gelebt. «Kreation und Innovation» bedeute, Kunst und Kultur zu schaffen. Ulmann bezeichnete diesen Punkt als Kreativitätstank. Es gebe viele freie Kunst- und Kulturschaffende in Burgdorf. Das immense Potenzial gelte es sichtbar zu machen.
Neue Kulturkommissionspräsidentin
Seit Anfang Jahr arbeiten die Kulturbeauftragte Jana Ulmann und Silvia Bonati zusammen. Bonati ist die neue Präsidentin der Kulturkommission, hat vor Jahren Germanistik, Englisch und Kulturgeschichte studiert und ist seit 1987 in Burgdorf wohnhaft. «Chömet uf öis zue!», wies Bonati die Anwesenden an. Die Kulturkommission sei die beratende Kommission des Gemeinderates von Burgdorf. Sie, Bonati, wünsche sich einen besseren Austausch mit den Kulturschaffenden. «In Burgdorf wollen wir eine eigenständige Kultur. Wir sind eine Stadt und nicht eine Agglomeration.» Gelegenheit zu einem ersten Austausch mit den anwesenden Kulturfreunden bot sich Silvia Bonati beim anschliessenden Apéro im Schlosshof. Vorgängig wartete die Brassband Emmental nochmals mit einigen Stücken auf.
Barbara Schwarzwald