Olivia Schär will möglichst viel Geld sammeln

  07.06.2014 Aktuell, Burgdorf, Kultur, Gesellschaft, Bildung / Schule

Das Vorhaben ist ambitiös: Die 1995 in Burgdorf geborene Gymnasiastin, hier aufgewachsen und Schülerin der Sekunda am hiesigen Gymnasium, beschäftigt sich seit Längerem mit der teils menschenunwürdigen Situation gewisser Frauengruppen in Indien. «Seit vielen Monaten werden immer wieder entsetzliche Dinge wie Gruppenvergewaltigungen und massivste Diskriminierung indischer Frauen bekannt, was mich erschüttert hat», erläutert sie. Statt nur betroffen zu sein, unternimmt sie etwas. Mit einem «Grossanlass» hofft sie
möglichst viel Geld zu sammeln, um die Organisation CEWAS (www.cewas.ch) zu unterstützen, die sich für die rechtliche und sozialen Bestärkung von Frauen in Indien einsetzt.

Seriöse Hilfsorganisation
Nachdem im Geografie-Unterricht über seit Generationen bestehenden Missstände in Indien gesprochen worden ist, entschliesst sich Olivia Schär, diese Problematik in ihrer Maturarbeit aufzugreifen. «Ich wollte schon immer im Rahmen meiner Matur­arbeit etwas Praktisches machen, das irgendjemand hilft», blickt sie zurück. Während des Unterrichts kommt ihr die Idee mit dem Charity-Event; die Einnahmen will sie nach Indien schicken. Über eine Bekannte ihrer Mutter Nicole erfährt sie von CEWAS und beschliesst, diese Hilfsorganisation zu unterstützen. «Es war für mich sehr wichtig, das gesammelte Geld in seriöse Hände zu legen», betont sie. «Meine Geo-Lehrerin Sabine Kobel hat schon ein Hilfsprojekt in Ghana unterstützt. Daher weiss ich, dass sie diesbezügliche Erfahrungen besitzt. Zudem hat sie schon früher praktische Maturarbeiten begleitet.»

In der Schule, im Fernsehen und Zeitungen sowie Zeitschriften sei in letzter Zeit immer wieder von unmenschlichen Vorfällen vor allem in Indien berichtet worden, weshalb sie sich für dieses Land entschieden habe. «Mit wenig Geld kann schon viel erreicht und das Los von betroffenen Frauen verbessert werden», weiss sie aus den Unterlagen von CEWAS. Deren Vertreterinnen sind seit Längerem in den Dörfern unterwegs und setzen sich unter Einbezug von Ehemännern, Dorfältesten und regionalen Religionsvertretern dafür ein, dass die Rechte der Frauen und ihre körperliche Unversehrtheit respektiert werden. «Die Verbesserung der weiblichen Lebensumstände kann nur in kleinen Schritten erreicht werden. Aber es ist möglich. Bisher konnten 32 Center mit jeweils rund vierzig dort angeschlossenen Frauen gegründet werden, die wenn möglich ausgebildet und als Botschafterinnen (fieldworker) in andere Dorfgemeinschaften entsandt werden.»

Spenden für Flohmarkt gesucht
Für ihren Event in den Marktlauben der Oberstadt sucht Olivia Schär Spenden für ihren Flohmarkt: alte Kleider, Schmuck, Taschen, Geschirr, Glaswaren und alles, was noch brauchbar ist, aber derzeit in Keller oder Estrich verstaubt. Daneben sind neue Artikel ebenfalls willkommen. Nach telefonischer Rücksprache können die Gegenstände bei ihr vorbeigebracht oder von ihr abgeholt werden.
Alle nötigen Bewilligungen für den Event sind eingeholt, alle Abklärungen getroffen. Die Marktstände sind bestellt, wegen des Wetters muss sie sich keine Sorgen machen. Auch das aufwändige Rahmenprogramm ist «auf dem Schlitten»: Musikbeiträge, Tanz, Verpflegung, Verkauf von Backwaren, Tombola und schliesslich der Verkauf von Solätte-Röseli-Ansteckern sind gesichert. Für Letztere ersucht sie um konkrete Bestellungen via E-Mail oder Telefon.

Gerti Binz

Charity-Event für «Rechtliche und soziale Bestärkung von Frauen in Indien», Samstag, 28. Juni 2014, 9 bis 16 Uhr in den Marktlauben der Oberstadt. Olivia Schär, Grunerstrasse 31, 3400 Burgdorf, Tel. 079 426 98 25, olivia-schaer@gmx.ch


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