Absolut und unbedingt sehenswert
11.11.2014 Aktuell, Alchenflüh, Kirchberg, Bildung, Region, Kultur, GesellschaftFred Baumann, Kunstmaler von Rohrbachgraben, ist ein gefragter Künstler. Dass er sich vergangenen Samstagabend zur Vernissage in der Galerie im Chalet an der Hauptstrasse 11 in Alchenflüh/Kirchberg extra eingefunden hatte, muss das Galeristenpaar Jean-Claude von Gunten und Karola Tritschler ausserordentlich gefreut und auch ein bisschen mit Stolz erfüllt haben. In Scharen erschienen die Besucher von nah und fern – zum Teil bis zu 60 Minuten vor Beginn der Vernissage – und wollten einen ersten Blick auf die 95 ausgestellten Werke von Baumann erhaschen.
25 000 Franken
Die farbenprächtigen, zum Teil grossformatigen Ölbilder erfüllen die hellen Räumlichkeiten der Galerie im Chalet – auf zwei Geschossen mit einer Gesamtfläche von über 500 m2 – mit einer unbeschreiblichen Wärme. Das Hügelland des Emmentals mit Bauernhäusern, Spychern, Blumengärten, Wäldern hat es Fred Baumann besonders angetan. Aber auch eine «Parklandschaft in Bern», rechtsseitig neben dem Eingang aufgehängt, zieht die Blicke der Besucher sogleich auf sich. Dass sich der Kunstbetrachter auf sein geübtes Auge verlassen kann, zeigt der Preis des Werkes: 10 000 Franken. «Stadt am Fluss» und «An der Aare bei Graben» sind zum gleichen Preis zu erstehen. Dass für Werke von Baumann bis zu 25 000 Franken bezahlt werden, sei nur nebenbei erwähnt.
Ausgebildeter Grafiker
Aufgewachsen in Biel, wo sein Vater und sein Onkel zusammen eine Möbelschreinerei betrieben, hielt sich Fred Baumann bereits als kleiner Junge ans Schnitzen, Hämmern und Bohren. Sein Vater sei ein Sonntagsmaler gewesen und habe als Mieter stets Künstler im Haus gehabt, ist von Baumann zu vernehmen. Als Fred bei einem Zeichnungswettbewerb einen Alpenrundflug gewann, war für ihn klar, dass als Berufsziel nur eine kreative Tätigkeit infrage kam. Baumann bildete sich zum Grafiker, später zum Sozialpädagogen aus. Bereits während dieser Zeit stand er in jeder freien Minute an der Staffelei. Seit gut 30 Jahren ist Baumann nun bereits freischaffender Künstler und wohnt im «Bärgli», einem Bauernhaus in der Gemeinde Rohrbachgraben.
Kunstmaler und Bildhauer
«Ich spüre, dass ich etwas vermitteln kann, was andern Menschen Freude bereitet. Man lobt meine Arbeit. Wo dieses Lob fehlt, verkümmert man», liess der Kunstmaler und Bildhauer kürzlich wissen. Sein Anwesen in Rohrbachgraben zieren auch Skulpturen aus Lindenholz, aber auch Bronzefiguren hat Baumann bereits angefertigt. In der Galerie im Chalet sind nebst den Gemälden von Baumann ebenfalls Eisenskulpturen ausgestellt. Diese stammen jedoch nicht von ihm, sondern von Heiko Schütz aus Niederönz. – Nebst dem Emmental bannt der Künstler auch gerne das rauere Südfrankreich auf Leinwand. Besonders erwähnt seien hier die im Untergeschoss der Galerie im Chalet aufgehängten Werke «Frühling Provence» und «Gartenbistro Provence».
Verehrer von C. A. Loosli
«Was dr Mönsch verblitzget het, das lani dusse!», so eine träfe Aussage Baumanns an der Vernissage über seine Bilder, als er erwähnte, dass ihm einige Kritiker das Darstellen einer zu heilen Welt vorwürfen. «Dr Chnüppu uf dere Wäut söue angeri male!», ergänzte er. Seine Devise laute, da er Baumann heisse und er Bäume sehr häufig in seinen Bildern wiedergäbe: «Sorge u Stress am nächschte Ascht ufhänke!» Zum Schluss zitierte er, der auch der Poesie keineswegs abgeneigt ist, die weisen Worte von Schriftsteller Carl Albert Loosli: «Es git kene, wo zwöistimmig cha singe.»
Barbara Schwarzwald
Öffnungszeiten: Do, 13./20./27. Nov., 16.00 – 19.00 Uhr. Fr, 14./21./28. Nov., 16.00 – 19.00 Uhr. Sa, 15./22./29. Nov., 13.00 – 17.00 Uhr. So, 16./23. Nov., 10.00 – 12.00 und 14.00 – 18.00 Uhr.
Galerie im Chalet, Hauptstrasse 11, 3422 Alchenflüh/Kirchberg. Tel. 034 445 69 48, info@galerieimchalet.ch,
www.galerieimchalet.ch.