Zwäg ins Alter
10.11.2014 Aktuell, Koppigen, Gesellschaft«Geistig und körperlich fit ins Alter» ist ein Thema, das für alle gilt und das sich alle wünschen. Den einen gelingt es besser, den andern weniger und etliche haben keine Möglichkeit, Einfluss darauf zu nehmen. Möglichst lange selbstständig in seinem eigenen Heim zu bleiben, wer möchte das nicht!?
Elsbeth Saaner, diplomierte Pflegefachfrau und Gerontologin bei Pro Senectute Emmental-Oberaargau, und die Physiotherapeuten Rosmarie Steffen und Robin Gerstner aus der Physiopraxis Steffen von Utzenstorf, appelierten an die Anwesenden, daran zu denken, wie wichtig es doch sei, stets körperlich und geistig in Bewegung zu bleiben, soweit dies möglich sei. Elsbeth Saaner bezeichnet das Alter als die grösste Herausforderung im Leben. So viel müsse immer wieder gelernt werden. Zusammenfassend formulieren es die Referenten folgendermassen: «Nicht nur unser Körper, sondern auch unser Gehirn muss im Alter bewegt werden, damit es nicht abbaut. Es verarbeitet alle Informationen, die es erhält, es steuert unsere Bewegungen, es ist verantwortlich für unsere Konzentration und vieles mehr. Gelerntes abzurufen, ist keine so grosse Leistung, Neues dazuzulernen, hingegen schon.
Unser Körper braucht keine Marathonläufe, um beweglich zu bleiben. Wer regelmässig seine Muskeln in einem vernünftigen Mass trainiert, bleibt beweglich und die Kraft bleibt erhalten. Diese brauchen wir zum sicheren Gehen, um Treppen zu steigen oder um uns aufzufangen, falls wir stolpern sollten. Wer sich eher einen passiven Lebensstil aneignet oder wenn durch Immobilität die Möglichkeit, sich zu bewegen, nicht mehr gegeben ist, schwindet die Kraft rapide. Die Sturzgefahr nimmt zu. Um Krafttraining zu machen, braucht man nicht unbedingt ein Fitnesszentrum. Das kann auch zu Hause im Garten, mit dem Fahrrad oder bei einem zügigen Spaziergang sein. Beim Arztbesuch die Treppe statt den Lift benutzen, anstatt mit dem Auto, zu Fuss den Einkauf machen usw. Bewegung ist das A und O.
Eine ausgewogene, altersgerechte Ernährung spielt eine ganz grosse Rolle. Genügend Proteine setzen den Stoffwechsel-Prozess in Gang und gewährleisten den Erhalt der Muskeln. Proteine finden wir vor allem in Eiern, Fleisch, Fisch und Hülsenfrüchten. Ganz wichtig ist auch Kalzium, der Baustoff der Knochen. Wenn der Körper nicht mit genügend Kalzium versorgt wird, bedient er sich selbst aus den Knochen und nimmt ihnen nach und nach die Standfestigkeit. Die Gefahr wächst dann, dass bei einem Sturz der geschwächte Knochen bricht. Mit dem Genuss von Joghurt, Käse, Broccoli, Spinat oder Hülsenfrüchten kann man dem vorbeugen.»
Es ist zu wünschen, dass die interessanten Ausführungen dazu beitragen können, jeden Tag etwas für die Gesundheit und Mobilität im Alter zu tun. «Es braucht gar nicht so viel, wenig ist jedoch immer besser als nichts», so die Meinung der Fachpersonen. Bei Kaffee und Kuchen durften die Anwesenden den Nachmittag ausklingen lassen.
Rosmarie Stalder