Bruno Rosser hofft auf Respekt vor den Meinungen anderer

  22.12.2014 Aktuell, Politik, Burgdorf

Bruno Rosser ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und eine Ausbildung als Betriebspraktikant bei der Post absolviert, bevor er 1983 zur Polizei ging. Heute arbeitet er als Sachbearbeiter in der Burgdorfer Ordnungs- und Sicherheitsdirektion.
Als Erstes hält er fest: «Ich möchte zuerst meiner Vorgängerin Christine Meier ganz herzlich danken für die sehr gute Arbeit, welche sie im Jahr 2014 geleistet hat. Ich hoffe, dass ich diese Aufgabe in ihrem Sinn so weiterführen kann.» Ziele kann er noch keine nennen, «aber ich werde mich sicher ausschliesslich zum Wohl der Stadt Burgdorf einsetzen».

 

 

Mit nötigem Respekt
Rosser gibt seiner Hoffnung Ausdruck, «dass die kommenden Geschäfte in den Parlamentssitzungen reibungslos über die Bühne gehen. Das heisst
natürlich nicht, dass wir nicht ab und zu engagierte Diskussionen haben werden, denen wir uns auch stellen werden. Dieser Meinung sind auch der Stadt- und Gemeinderat.»
Er bekräftigt, dass «es für mich selbstverständlich ist, während meines Präsi­dialjahres das SVP-Parteibuch in die Schublade zu versorgen und als neutraler Ratsvorsitzender die Versammlungen völlig objektiv zu leiten. Schliesslich trage ich während dieses Jahres die Verantwortung für das Wohl der ganzen Stadt und nicht nur für meine Partei SVP und deren Anliegen.»
Rosser erinnert sich rückblickend, dass bereits seit Jahren der Umgangston im Stadt- und Gemeinderat – in den allermeisten Fällen – höflich und respektvoll ist und die Mitglieder von links bis rechts gewillt sind, auch anderslautende, sachbezogene Meinungen anzuhören und gegebenenfalls zu diskutieren. Wie schliesslich abgestimmt wird, entscheidet jedes Ratsmitglied für sich. Er hofft, dass die erzielten Ergebnisse dann die meisten – wenn auch nicht alle – zufriedenstellen werden. Er appelliert an «gegenseitigen Respekt bei den Diskussionen, die Grundlage für tragbare Lösungsvorschläge im Stadtrat».

 

 

Hektisches Jahr 2015
Rosser ist überzeugt, dass «2015 sicher ein hektisches Jahr werden wird. Der Stadtrat hat dem Gemeinderat die Richtlinien vorgegeben, für 2016 ein ausgeglichenes Budget vorzulegen. Folglich wird es darum gehen, entsprechend den Parteigrundsätzen einzelne Posten zu verteidigen, parteikonforme Prioritäten zu setzen und sich schliesslich über alle Parteigrenzen hinaus zu einigen, damit das – voraussichtlich – mit gravierenden Einschnitten bei Dienstleistungen zugunsten der Bevölkerung zu realisierende ausgeglichene Budget vorgelegt werden kann.» Auch hier hofft Rosser «schliesslich auf eine Lösung, aber ich sehe heftige, sicher auch interessante Diskussionen auf uns zukommen».
Rosser betont die Dringlichkeit einer zu ordnenden Finanzlage, denn «bei mehr als 100 Millionen Franken Schulden müssen die vom Stadtrat erlassenen Richtlinien nun endlich zum Tragen kommen. Das ist sehr, sehr wichtig für Burgdorf.»

 

 

Im Dienst der Allgemeinheit
Er wolle als Stadtratspräsident der Allgemeinheit dienen und sehe es als seine Hauptaufgabe, die Stadtratssitzungen reibungslos durchzuführen. Dazu sei wichtig, dass alle Geschäfte auf seinen Schreibtisch kommen und er sie korrekt an den Sitzungen vorlegen könne. «Genau wie meine Amtsvorgänger bin ich froh, in der Person von Roman Schenk als Stadtschreiber einen versierten Juristen und Fachmann zur Seite zu haben, der sich in allen Burgdorfer Belagen bestens auskennt und wenn nötig die fachlichen Ratschläge gibt: «Es wird sicher Zeiten geben, in denen ich auf seinen Rat angewiesen bin. Vor den jeweiligen Stadtratssitzungen werde ich mit ihm zusammensitzen und den Ablauf der folgenden Sitzung festlegen.»

 

 

Gute Gesamtsituation
Auf die Frage, wie er das Burgdorf von heute beurteilen würde, meint Rosser: «Die Gesamtsituation unserer Stadt kann man als gut beurteilen. Allerdings gibt es einen Negativpunkt, der im gesamten Emmental / Oberaargau negativ diskutiert wird: unsere Verkehrssituation mit den lange dauernden Baustellen.» Er gibt zu bedenken, dass «lange Zeit die unterirdischen Leitungsprobleme vernachlässigt worden sind. Das rächt sich jetzt; irgendwann wird die Situation unhaltbar und dann kommt viel auf einmal.» Er hofft auf «eine für den Automobilisten würdige Lösung. Die gegenwärtige Situation, bei welcher der Verkehr Richtung Emmental durch die Oberstadt oder die Steinhofstrasse geführt wird, ist wirklich nicht optimal. Und das wird gemäss Zeitplan bis Ende 2015 dauern.»

 

 

Offen für persönliche Kontakte
Ein Anliegen hat Bruno Rosser noch für sein Präsidialjahr: «Mir ist wichtig, dass die Bevölkerung bei Fragen, Anliegen, Reklamationen usw. den direkten Kontakt mit mir sucht. Zwar kann sie ihre Wünsche über Politiker oder den jeweiligen Quartierleist zum Ausdruck bringen, aber während meiner Amtszeit als Stadtratspräsident bin ich für jeden Mann, jede Frau da. Man kann mir telefonieren, schreiben, mailen; ich bin als Stadtratspräsident 2015 für alle da.»
Abschliessend macht Rosser noch auf Folgendes aufmerksam: «Ich bin meines Wissens der erste städtische Angestellte, der dieses hohe Amt bekleidet. Ich bin seit 32 Jahren bei der Stadt Burgdorf angestellt und ich weiss von keinem Angestellten, der je den Vorsitz des Stadtrates inne hatte.»
Auf Befragen bestätigt er, dass «ich dieses Amt sicher als Meilenstein in meiner politischen Karriere betrachte». 2017 muss er wegen der Amtszeitbeschränkung auf drei Legislaturen (zu je vier Jahren) aufhören. 2005 ist er der SVP Burgdorf beigetreten und wird unmittelbar darauf in den Stadtrat gewählt. Wie es politisch und beruflich weitergeht, diskutiert er derzeit in der Familie, am Arbeitsplatz und mit der Partei und wird zu gegebener Zeit über seine Entscheidung informieren.


Gerti Binz


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