Konzert und Theater des Gemischtens Chor «Sängerfründe» Hasle-Rüegsau
04.02.2015 Aktuell, Rüegsbach, Kultur, GesellschaftDass die Mischung aus Konzert und Theaterspass gelungene Unterhaltung zu bieten hat, wissen die 26 Chormitglieder der «Sängerfründe» aus langer Erfahrung. Und auch dieses Jahr sind sie mit ihrem Winteranlass auf Erfolgskurs.
Herzlich war der Gruss ans Publikum durch Präsidentin Ursula Flückiger im Rüegsbacher Kronensaal. Ansprechend und stimmig waren die Musikvorträge, die gleichzeitig auch zur Hommage an Komponist und Arrangeur Roland Scherrer wurden. Den Jüngeren im Publikum ist er als vielseitiger Musiklehrer bekannt.
«Lieder zum Thema Wasser» versprach das Programm, und es gefiel. Ob «Rägetag», «Rägebogezyt», «ds Bächli», «Lauenesee» und «Thunersee», das Publikum brachte seine Freude jeweils mit grossem Applaus zum Ausdruck. «Ds Thunerseelied vom Adolf Stähli und vom Jürg Neuenschwander macht hüt no Hüehnerhut», bemerkte ein Zuhörer in Erinnerung an Neuenschwanders (Stadtorganist) plötzlichen Tod vom letzten Jahr.
«Zwölf Liedervorträge, und zehn davon haben wir neu einstudiert», freute sich Dirigentin Jeanne Schneeberger und versicherte, dass darüber jedoch keinesfalls altes traditionelles Liedgut vergessen werde. Aber auch Musik und vor allem Volksmusik unterliegt dem Wandel von Trends und Zeit.
Die herrlich überraschenden Liedertexte gereichten Ernst Balzli, Fritz Schwander, Hans Zulliger, Beat Jäggi, Susi Bodenmann, David Imwald, Adolf Stähli und Span zur Ehre.
«Theäterle macht Fröid»
Vielversprechend machte der Theatertitel «Theäterle macht Fröid» gluschtig. Als Schwank in einem Akt von Claudia Gysel, vom Theaterverlag Breuninger, Aarau. Was die sechs Laienspieler unter der Regie von Christine Schütz aus Shakespeares Literaturklassiker Romeo und Julia «bastelten», ging ans Zwerchfell und forderte die Lachmuskeln. Da gab’s einen Regisseur, der Weltliteratur mit Dialekt mixt und Protagonisten, die künstlerische Freiheit in individueller Textgestaltung ausleben. Romeo alias Roman oder Sepp setzten Perfektionismus berglerisches «Laisser-faire» entgegen. Mit einer Textsicherheit, bei der es nicht verwunderte, dass da einiges nicht zusammenpasste, mit Spielwitz und Leidenschaft faszinierten die Bühnenakteure das Publikum. «Julia und Sepp auf der Gemschelialp» ist wohl einer der ersten Höhepunkte im kulturellen Geschehen der 2000-Seelen-Gemeinde Rüegsau und lässt sich noch zweimal erleben.
Sylvia Mosimann
Weitere Vorstellungen: Mittwoch, 4. Februar, und Samstag, 7. Februar, jeweils 20.00 Uhr im Kronensaal Rüegsbach. Keine Platzreservation.