Wenn über hundert Seniorinnen und Senioren an einem sonnig-warmen Frühlingstag das gemütliche Beisammensein im Saal der Neumattkirche Burgdorf einem Spaziergang an der frischen Luft vorziehen, dann ist das schon etwas ganz Besonderes. Sie alle waren nämlich zu Gast an der beliebten «Stubete» des Gemeinnützigen Frauenvereins (GFV) Burgdorf. Und sie alle freuten sich bereits zum zweiten Mal auf eine Vorführung des Seniorentheaters Laupen, welches mit der Krimikomödie «E Ybruch mit Näbewürkige» aufwartete.

«Stubete» mit Krimi
Ein Einbruch im Juwelierladen, ein erfolgloser Kommissar, ein dreister, maskierter Räuber, der auf seiner Flucht durch ein offenes Fenster im Altersheim gegenüber einsteigt, eine ahnungslose Heimleiterin und eine Handvoll gewiefter Heimbewoh­-
ner/innen, welche dem Heimalltag auf ihre Art Würze verleihen, sorg­ten für Turbulenzen in diesem spannend-witzigen Zweiakter. Geboten wurde «spannende Unterhaltung ohne Mord und Totschlag», und die im Strickkörbli versteckte Beute wurde zum Spielball verschiedener Beteiligter. Denn auch wenn die Pensionäre «reif an Jahren» und in der körperlichen Bewegung etwas eingeschränkt waren, zeigten sie sich doch geistig fit und schnell im Denken sowie im Erkennen der Situationen.

Beim Theaterstück «E Ybruch mit Näbewürkige» aus der Feder von Ueli Remund führte wiederum Johanna Kocher Regie. Darüber hinaus brillierte sie in ihrer Rolle als blinde und taube Seniorin im Rollstuhl, die es aber faustdick hinter den Ohren hat. Zusammen mit der resoluten Abteilungsleiterin Esther Rohrer verhelfen die cleveren Heimbewohner/innen Emmi Kunz, Hans Wieland und Lina Schwarz dem sympathischen Dieb Kurt sogar zur Flucht. Oder wie es die Pensionäre auf den Punkt bringen: «Ändlech louft mau öppis i dere Bude!»

Das Publikum wie auch die Bühnenakteure amüsierten sich königlich über das «spannende Gschtürm im Altersheim». Und angesichts der «Senioren auf Abwegen» blieben die Lacher beim Publikum nicht aus. Dass der reumütige Dieb die Raubware wieder zurückgab, gehörte ebenso zum Happy End wie Emmis und Hanses Traum von der Kreuzfahrt, welche Realität wurde. Nur Lina schweigt lächelnd und streicht mit dem Finger liebevoll über den Brillantring, welcher laut Polizeiproto­koll als «verschwunden» gilt und nach dem längst nicht mehr gesucht wird…

Im Anschluss durften sich die «Stu­bete»-Besucher mit Kaffee und Güezi verwöhnen lassen und liessen beim gemütlichen Beisammensein und beim «Prichte» den Nachmittag zufrieden ausklingen.

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