Eröffnung der Geschäftsstelle des Eidgenössischen Schwingerverbandes (ESV)
21.07.2015 Aktuell, Ersigen, SportBei strahlendem Sommerwetter trafen sich Mitglieder des Zentralvorstandes und der Kommission für Statutenänderung des ESV, Gemeinderäte von Ersigen, die Bewohner der umgebauten Liegenschaft, Vertretungen von Handwerkerfirmen, Mitglieder der OK’s ESAF 2013/2016, Ehrenmitglieder und Mitarbeiter der Geschäftsstelle ESV, um den gelungenen Umbau zu zelebrieren.
Der Obmann Paul Vogel begrüsste die Gäste. Er leitete gemeinsam mit Rolf Gasser den Umbau, das Finish übernahm Susanne Gasser. Entstanden ist ein grossräumiges Büro, das von einem halbhohen, modernen Möbelstück optisch vom Sitzungsraum getrennt wurde. Die Schwinger-Atmosphäre entstand durch passende Dekorationen.
Geschäftsstellenleiter Rolf Gasser zeigte sich erfreut über den Umzug aus seinem vorherigen Büro, einer Mansarde mit lediglich 29 m2 Fläche. Anfang März begannen die Verantwortlichen mit der Planung, erhielten im April die Mietzusage, starteten mit dem Umbau im Mai und zogen bereits am 1. Juni ein.
In der neuen Geschäftsstelle werden Sitzungen des Zentralvorstandes und der verschiedenen Kommissionen abgehalten, Projektarbeiten besprochen, Statuten überarbeitet und an einem neuen Schwingerlehrbuch geschrieben. Dazu kommen die täglichen administrativen Arbeiten, die Bearbeitung von Medienanfragen und die redaktionelle Leitung der Zeitschrift «Schwingen, Hornusse, Jodeln». Zudem hat Gasser Schnittstellenfunktion für das alle drei Jahre stattfindende Eidgenössische Schwing- und Älplerfest.
Der Schwingerverband schaut auf eine lange Tradition zurück. Das «Anschwingen» ging 1895 über das Sägemehl, als der ESV in Bern gegründet wurde. Der Mitgliederanstieg beeindruckt: Waren es 1914 erst 3411 Mitglieder, so zählte der Verband 1944 bereits 13 100. Heute darf der ESV auf die Unterstützung von über 50 000 Schwingerfreunden und 6000 aktiven Schwingern zählen.
Schwingen gehört zu den Randsportarten, wird jedoch in der ganzen Schweiz gepflegt und gefördert. Es soll attraktiv und traditionell bleiben, präsentiert sich aber zeitgemäss. Gegenseitiger Respekt und Achtung, Fairness und Kameradschaft sind die Grundsteine des Schwingens.
Der Verband ist politisch und konfessionell neutral und steht allen Schwingbegeisterten offen. In den letzten Jahren gewann er zahlreiche Nachwuchssportler bei Schweizern mit Migrationshintergrund, eine Entwicklung, die der ESV begrüsst, wie Gasser erläuterte. Eine Internationalisierung des Schwingens wird abgelehnt. Das Schützen schweizerischer Werte, das Spüren der eigenen Wurzeln und die Unterstützung von eigenem Brauchtum sei ein wertvoller Beitrag zur Identifikation der Schweiz, zur Förderung des eigenen Selbstwertgefühls. In der Gesellschaft haben die Schwinger eine Art Scharnierfunktion zwischen Stadt und Land, den verschiedenen Bevölkerungsschichten und Generationen.
Ein Interview mit Rolf Gasser wurde in «D’REGION» Nr. 29 veröffentlicht.
Helen Käser