Kopfnuss 2.1, am 1. Oktober 2015!

  29.09.2015 Aktuell, Kultur, Burgdorf, Gesellschaft, Region, Politik

Einige sollen bewusst zum Lachen bringen, andere tun es, obwohl dies nicht beabsichtigt war. Haben Kabarett und Politik mehr gemeinsam, als man auf den ersten Blick meinen könnte? «Bei den ‹Kopfnüssen› geht es oftmals auch darum, die Grenze zwischen Politik und Kabarett auszuloten, denn die Übergänge sind fliessend. Wie erleben Politiker/innen Kabarett, wie empfinden Kabarettisten/-innen die Politik? Muss man im Nationalrat auch mal lachen? Das beste Beispiel hierfür ist Hans-Rudolf Merz, welcher mit seinem «Bü-Bü-Bü-Bündnerfleisch» das Parlament und die ganze Schweiz zum Lachen brachte. Am 1. Oktober wird es in erster Linie lustig werden, spannende politische Fragen werde ich jedoch sicherlich auch stellen», erklärt Georges Wüthrich, Moderator der «Kopfnüsse» und ehemaliger Bundeshaus-Redaktor und Chefreporter Politik des «Blick».

Das Konzept der «Kopfnuss»
Das Format «Kopfnuss» entstand im Jahr 2014 mit dem Ziel, den Stadthauskeller etwas mehr zu beleben. Die Initialzündung zur Erarbeitung des Konzepts der «Kopfnuss» wurde von Tobias Kälin und Nicole D. Käser abgegeben. Das Konzept wurde weiter entwickelt und schliesslich als bühnentauglich befunden:
«Zu jeder ‹Kopfnuss› laden wir einen Politiker oder eine Politikerin sowie einen Kabarettisten oder eine Kabarettistin ein. Diese plaudern, diskutieren und scherzen dann unter der Moderation von Georges Wüthrich über Politik, Kabarett oder sonst etwas Spannendes. Wir sind natürlich sehr glücklich, dass wir Georges Wüthrich, welcher alle Politiker/innen von seiner Zeit im Bundeshaus her genaustens kennt, als Moderator gewinnen konnten. Bei der Auswahl der Gesprächspartner achten wir natürlich stets darauf, dass diese auch etwas Diskussionsstoff haben werden und nicht immer einer Meinung sind. Die Gespräche werden zum Schlusss in drei bis fünf Minuten vom sogenannten ‹Sidekick› – Markus Maria Enggist, Adrian Merz oder Remo Zumstein – humoristisch zusammengefasst. Meine Aufgabe bei dem Ganzen ist es, die Gesprächspartner nicht verdursten zu lassen», meint Nicole D. Käser schmunzelnd.

Ruedi Lustenberger und Helga Schneider
Zur Eröffnung der ersten «Kopfnuss» der zweiten Saison wurden der CVP-Mann Ruedi Lustenberger sowie die Kabarettistin und ehemalige Acapickels-Frau Helga Schneider eingeladen. Lustenberger, von Beruf Schreinermeis­ter, machte als Mitglied des Grossen Rats von Luzern, dem er von 1991 bis 1999 angehörte und den er 1999 präsidierte, erste Erfahrungen in einer Legislativbehörde. Bei den Wahlen 1999 wurde er in den Nationalrat gewählt. Seit der Wintersession 2012 / 2013 war er erster Vizepräsident, und wurde am 25. November 2013 zum Nationalrats-präsidenten gewählt. Auf Ende der Legislaturperiode gab er seinen Rücktritt bekannt. «Da Lustenberger nun nicht mehr kandidiert und sich nicht mehr um seine Wiederwahl sorgen muss, bin ich gespannt, ob er das eine oder andere pikante Detail aus dem Politik- und Parlamentsalltag preisgeben wird», meint Wüthrich. Neben seiner beruflichen Tätigkeit als selbstständig erwerbender Schreinermeister und seinen Parlamentsmandaten präsidierte Lustenberger von 2001 bis 2005 die CVP-Kantonalpartei Luzern. Ruedi Lustenberger wohnt in der Gemeinde Romoos, ist verheiratet und hat fünf erwachsene Kinder und  ist – wie sein Name schon sagt – ein ausgesprochener humorvoller und lustiger Mensch und hat trotz seinen seriösen Tagesgeschäften viel Schabernack im Kopf.
Seit bald 20 Jahren verblüfft und begeistert die Zürcher Künstlerin Regula Esposito mit ihrer Bühnenfigur Helga Schneider ihr Publikum. «Mit der bewusst übertrieben gespiel­ten Frauenfigur von Helga Schneider kokettiert Esposito gekonnt und ist dabei frech, lustig und trotzdem auch gesellschaftskritisch», erzählt Nicole D. Käser. So etwa in Espositos neustem Programm «Hellness», in welchem Helga Schneider dem körperlichen Verfallsprozess, welcher Ende vierzig einsetzt, den Kampf ansagt und die Zuschauer auf eine Berg- und Talfahrt durch den Dschungel des Wellnesswahns, die Auswüchse des Fitnesskults und der Schönheitschirurgie mitnimmt. «Zudem ist Esposito politisch sehr interessiert, sodass das Gespräch mit dem konservativen Ruedi Lustenberger sicherlich nicht langweilig wird», freut sich Käser.
Felix Glauser / zvg
Weitere Informationen: Kopfnuss 2.1: 1. Oktober 2015, Stadthauskeller, 20.00 Uhr. Eintritt 25.–. Nächste Kopfnüsse: 3. Dezember 2015, mit Adolf Ogi und Rolf Schmid, 4. Februar und 7. April 2016, Besetzung noch nicht bekannt.


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