Rolf Knie empfängt seine Gäste persönlich

  24.09.2015 Aktuell, Alchenflüh, Kirchberg, Region, Kultur, Gesellschaft

Langjährige Beziehung
2010 haben Jean-Claude von Gunten und Karola Tritschler die erste von nun sechs Knie-Ausstellungen realisiert; die kommende von Anfang Oktober ist die 19. Ausstellung in der Galerie im Chalet seit deren Eröffnung im Jahr 2009. Von Gunten spricht mit viel Begeisterung vom vielseitigen Künstler Knie, mit dem er seit über 20 Jahren befreundet ist und der mit seinen Erfolgen als Maler, Bildhauer, Schauspieler, Clown und Buchautor zu überzeugen weiss.
Der 1949 geborene Knie entstammt der gleichnamigen weltbekannten Zirkus-Dynastie, hat bereits als Fünfjähriger erste Sporen in der Manege abverdient und weiss genau, welchen Duft die Zirkusluft verströmt. Ihn hat sie auch nach dem Ende seiner persönlichen Manege-Laufbahn lebenslang begleitet. Einen entsprechend engen und überzeugenden Bezug weisen sowohl die im laufenden Jahr entstandenen surrealistischen Werke als auch die vergangener Epochen auf, von denen rund 60 auf Chapiteau (Zirkuszelt-Leinwand) und Leinwand ausgestellt sind. Einige stammen aus Knies persönlicher Sammlung, denn «ich bin selber eigentlich mein grösster Sammler» hält er fest.

Manege als Fixpunkt
Während sich Sammler und Betrachter seit Anfang der 90er-Jahre an die wirklichkeitsnahen Pinselstriche der berühmten Tierbilder (Tiger, Elefanten usw.) gewöhnen konnten, umreisst er in seinen neuen Werken mit schmalen und sicheren Tuschestrichen und entsprechend klaren Konturen das Geschehen in der Manege. Ein immer wiederkehrendes Element ist die Kreisform in seinen Bildern, was die Situation einer Bühne erlebbar macht. Zuschauerränge und Besucherlogen sind erkennbar, doch bleiben diese gesichtslos und sind vernachlässigbar. Akrobaten und Clowns stehen im Mittelpunkt, auf sie konzentriert sich der Betrachter zwangsweise. Umrahmt von surrealen und amorphen Formen dominieren die in unterschiedlichen Posen agierenden Artisten das Bildgeschehen, umrahmt von begrenzenden (Zelt-)Pfeilern und Streben, welche das Chapiteau andeuten.
Bisweilen irritierend erinnern die Akrobaten an – von unsichtbaren Fäden gezogene – Marionetten, deren Glieder punktuell zusammengehalten werden und die beim Betrachter Assoziationen an hölzerne Anatomiepuppen hervorrufen. Von hier ist es nicht weit zur Formensprache des Kubismus, der – seit Kurzem auch von Rolf Knie praktiziert – die künstlerische Reduzierung eines Objektes auf geometrische Figuren wie Kugeln, Kegel oder Pyramiden behandelt. Typische Beispiele dafür sind die zwei Werke «Blick auf zwei Seiten» und «Schlangenfrau».
Das symbolische Miteinander der verschiedenen Stile, die Qualität des zeichnerischen und malerischen Könnens und die Variationen des Zirkusthemas dokumentieren erneut die Authentizität des Künstlers.

Gerti Binz
Galerie im Chalet, Hauptstrasse 11, Alchenflüh / Kirchberg: Sa, 3.10.2015, 16 –18.30 Uhr Vernissage, So, 4.10, 13 –17 Uhr, Do/Fr, 8./9.10., je 15 –18 Uhr, Sa/So, 10./11.10., je 13 –17 h, Do/Fr, 15./16.10., je 15 –18 Uhr, Sa/So, 17./18.10., je 13 –17 Uhr, oder nach telefonischer Vereinbarung (034 445 69 48), www.galerieimchalet.ch.


Image Title

1/10


Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote