20 Jahre ACC 1 - Hightech-Klappmesser von Klötzli
07.11.2015 Aktuell, Wirtschaft, Bildung, Region, Burgdorf, Kultur, Gesellschaft«Klötzli, äbe!», meinte der Jüngling spontan auf die Frage, was ihn so fasziniere an Messern, und ergänzte: «Ich bin Pfadfinder. Als solcher trage ich an Pfadi-Treffen immer ein Messer bei mir. Und Klötzli-Messer, die sind bekannt.» Am Tag der offenen Tür vom Sonntag, 1. November 2015, warteten die ersten Besucher schon vor der Eröffnung um 10.00 Uhr auf Einlass. Dass Messer so beeindrucken, ist für Frau auf den ersten Blick befremdlich. Hauptsache, die «Dinger» schneiden. Nicht so für die unzähligen Sammler, Kenner und Käufer, die das Gespräch mit den Mitarbeitenden, dem Geschäftsführer Hans Peter Klötzli und dessen zwei Kindern Nina und Samuel am Tag der offenen Tür in der Werkstatt an der Wynigenstrasse 19 in Burgdorf suchten. Bea Klötzli, die Ehefrau von Hans Peter, bediente derweil im Verkaufsgeschäft an der Hohengasse 3 ausnahmsweise auch am Sonntag die zum Teil von weither angereisten Kunden.
Made in Burgdorf
1995 hat H.P. Klötzli sein erstes Hightech-Klappmesser unter eigenem Namen produziert, eben das ACC 1. Heute – 20 Jahre später – ist dieses Modell ein Klassiker und die Klötzli-Klappmesser sind weltweit bekannt. Mit einer limitierten Auflage von 20 Stück ACC 1 zu 790 Franken pro Stück wurde am Tag der offenen Tür das Jubiläum «20 Jahre ACC 1» gefeiert. «Wir sind stolz, ein echtes Schweizer Produkt herzustellen. Swiss Army Knife (Schweizer Armeemesser)? Nein! – Besser? – Anders!», so der Werbespruch für ACC 1. Klötzli präsentierte der Welt vor 20 Jahren ein Novum: Klappmesser mit Karbonschalen. Erstmals produziert für den amerikanischen Messerhersteller Spyderco, kurze Zeit später unter eigenem Namen, nach dem Design des Erfinders der Linerlock-Arretierung, Michael Walker.
Filiale in Bern
Nebst Klappmessern produziert die Klötzli Messerschmiede seit 1846 unzählige Arten von Klingen für die Industrie, das Handwerk und den privaten Gebrauch. Ob Johann Ulrich Klötzli ahnte, welchen Grundstein er legte, als er 1835 als Fünfzehnjähriger die Lehre als Messerschmied begann? Nach dem Tod seines Lehrmeisters im Jahr 1846 übernahm er dessen Werkstatt in der Mühlegasse in Burgdorf und die Klötzli-Geschichte nahm ihren Lauf. Ur-Ur-Enkel H.P. Klötzli, seit 1972 Geschäftsführer, absolvierte seine Ausbildung als Messerschmied bei Victorinox, dem Hersteller des roten Schweizer Taschenmessers. Heute hat die familiengeführte Burgdorfer Messerschmiede schweizweit die grösste Auswahl an Messern und Scheren. Seit 1973 gibt es auch eine Filiale in der Berner Altstadt.
«Liebeserklärungen» an Messer
«ACC 1 XX LTD» – eine Hommage an das ACC 1, mit Damast-Stahl-Klinge, Karbon-Rücken, schwarzem Clip und Schrauben. Äusserst elegant. Handgemacht in der Klötzli-Messerschmiede in Burgdorf. – «Emerson Wood, mit Clip» – das beliebte Klötzli-Emerson, mit Holzauflage. Nach dem Design des bekannten US-Messermachers Ernest Emerson. Ein Handschmeichler. Handgemacht in der Klötzli-Messerschmiede in Burdorf. – «Emerson Black Pearl» – das Gentleman-Design von Ernest Emerson mit dunklen Perlmuttauflagen. «Walker 06», mit Einblick. – Inskünftig werde ich mir diese «Dinger» genauer anschauen.
Barbara Schwarzwald