Grand Opening der Halle für alle
10.11.2015 Aktuell, Wirtschaft, Foto, Region, Burgdorf, Kultur, GesellschaftIn einer Volksabstimmung entschieden sich die Burgdorferinnen und Burgdorfer 2013 für eine gründliche Sanierung der denkmalgeschützten Markthalle. Im damit zur Verfügung gestellten Budget von 11,8 Millionen Franken wurden Unterhaltsmassnahmen in der Höhe von 8,5 Millionen Franken und verbessernde Massnahmen in der Höhe von 3,3 Millionen Franken berücksichtigt. Angestrebt wurde ein zweckmässiges Projekt, das sich auf die nötigsten Arbeiten konzentriert. Dadurch konnte der budgetierte Finanzrahmen eingehalten werden, das Budget wurde nicht ausgeschöpft. Nach knapp einjähriger umfassender Sanierung wurde die Markthalle Burgdorf am Wochenende wieder eröffnet.
Attraktive Mehrzweckhalle
Die 83-jährige Markthalle wurde in den Jahren 1931 und 1932 unter der Leitung von Architekt Ernst Bützberg erstellt. Für die Fest- und Ausstellungshalle wählte man den attraktiven Standort unter dem Schloss, zwischen Freibad und Sägegasseturnhalle. Der Plan, die Halle aus Beton zu erstellen, fand zunächst keinen grossen Anklang. Da eine Holzkonstruktion nur wenig günstiger gewesen wäre, entschied man sich in Anbetracht der langen Lebensdauer des Betons schlussendlich doch für dieses Material. Im November 1932 fand dann die grosse Eröffnung der Halle statt. Die Markthalle diente der Stadt Burgdorf seither als attraktive Mehrzweckhalle, die ihre Tore regelmässig für Anlässe wie die Viehschau, die Antiquitäten- oder Fotomesse oder die Gewerbe- und Autoausstellung öffnete. Bis kurz vor der Sanierung war die Halle mit jährlich hundert Veranstaltungen belegt. Aufgrund des mangelhaften bis schlechten baulichen Zustandes der Markthalle war nach jahrzehntelanger Nutzung eine Sanierung dringend nötig. Bereits seit Längerem waren Haupt- und Vordach undicht, die Fassade schadhaft.
Vielfältige Unterhaltsmassnahmen
Im Rahmen der notwendigen Unterhaltsmassnahmen wurden das Dach abgedichtet, die Hallenfenster und -türen ersetzt, die Fassade repariert, der Betonboden sowie die Haustechnik ersetzt, die Aussentreppe zum Hallenbad erneuert, die Brandschutzmassnahmen und Notausgänge den geltenden Anforderungen angepasst, eine Wärmedämmung angebracht sowie Schäden im Untergeschoss saniert. Der Stall als Verbindung zwischen der Markthalle und der Sägegasseturnhalle wich einem grosszügig gestalteten Platz. Er befindet sich neu im Untergeschoss der Halle und bietet Platz für bis zu 101 Kühe. Die Zucht- und Nutzviehauktion wird nichtsdestotrotz weiterhin im Erdgeschoss der Halle stattfinden. Damit die Halle auch nach diesen Anlässen belegt werden kann, wurde eine neue, moderne Lüftungsanlage eingebaut. Auch die weitere technische Grundausstattung wurde auf Vordermann gebracht, sie erlaubt künftig eine Durchführung verschiedener Anlässe, ohne dass zusätzliche kostspielige Technik dazugemietet werden muss.
Anzahl der Belegungen verdoppeln
Unter der Feder des seit September 2015 amtierenden Geschäftsführers der Markthalle, Michael Kropf, soll die Anzahl der Belegungen pro Jahr gemäss Betriebskonzept auf 200 verdoppelt werden. Durch die Sanierung steckt mehr Potenzial in der Markthalle, sie kann vielfältiger genutzt werden. Für mehrere öffentliche Events wie den Kinderflohmarkt oder die Fasnacht wurde die Halle bereits gebucht. Im neuen Konzept sind Anlässe jeder Art und Grösse möglich, Nord- und Südhalle können separat gebucht und zum Feiern von Festen, zur Veranstaltung von Konzerten oder zur Durchführung von Tagungen, Seminaren und Konferenzen genutzt werden. Was die Halle alles kann, wurde an der grossen Eröffnung letzten Samstag gezeigt. Bis nach zwei Uhr früh wurde Burgdorfs neuer Trumpf, wie Stadtpräsidentin Elisabeth Zäch die Markthalle liebevoll nannte, ausgiebig gefeiert.
mwb