Peter Steinmann in der Galerie im Chalet
14.11.2015 Aktuell, Ersigen, Alchenflüh, Kirchberg, Bildung, Region, Kultur, Gesellschaft, Bildung / SchulePeter Steinmanns Atelier befindet sich in Leuzigen BE, einem kleinen Dorf zwischen Biel und Solothurn. Die Räume sind hell und grosszügig, die Farbe Blau – Meeresblau – sticht beim Betreten sogleich ins Auge. Man fühlt sich wohl, ist umgeben von Bildern in allen Grössen und Stilen, von Skizzen, Radierungen, Lithografien, Videoarbeiten, geht auf leisen Sohlen über Farbtupfer um Farbtupfer. «Ja, ich male meistens am Boden», so des Kunstmalers Erklärung dazu. Der 59-jährige Peter Steinmann lebt in Solothurn und bezeichnet sein Atelier in Leuzigen als Glücksfall. Tag für Tag, von morgens bis abends kann er sich hier dem Malen widmen. In Zürich geboren, schloss Steinmann 1973 die Ausbildung als Hochbauzeichner in Biberist ab. Vier Jahre später startete er mit dem Vorkurs an der Schule für Gestaltung in Biel. Nach Studienreisen nach Italien, Frankreich und England betrieb er sein erstes Malatelier in Derendingen, arbeitete gleichzeitig halbtags als Bauzeichner. 1983 erlernte er in Los Angeles bei Professor Shao-Kuang Ting die Technik der Chinesischen Malerei. Seit 1984 ist Peter Steinmann freischaffender Maler.
Bewegung als Bindeglied
Jean-Claude von Gunten und Karola Tritschler zeigen in der Galerie im Chalet vom 14. November bis am 5. Dezember 2015 Werke von Peter Steinmann mit den Schwerpunkten «Elemente», «Menschen in Bewegung» und «Dritte Dimension». Das Bindeglied dieser drei Themen ist die Bewegung. Angefangen hat die Malerei bei Steinmann analytisch. Durch die Erfahrungen ist er zur gestikalen Darstellung gelangt, deren Inhalt nur noch Bewegung ist. Von der abstrakten wieder hin zur gegenständlichen Malerei fasst er seine aktuelle Schaffensperiode zusammen. Abstrakte Malerei zu beurteilen, sei schwierig. Es eröffne dem Maler selber so viele Möglichkeiten, dass daraus der eigentliche Inhalt für den Betrachter kaum mehr fassbar sei. Auf die Frage, ob er Familie habe, verneint Steinmann. Wenn man von der Kunst leben wolle, seien solche Verbindlichkeiten eher schwierig. Man beginne dann häufig, nach den Bedürfnissen des Konsumenten zu malen, und sei so sehr schnell beim Kunsthandwerk angelangt. Als aktuelles Problem in der Malerei bezeichnet Steinmann die Überproduktion. Die grossen Sammler würden weniger und die vielen Kopien schadeten. Das Material wird für Steinmann deshalb zunehmend wichtiger. Er verwendet Faserplatten, malt nur mit Acrylfarben auf Glasfaser und Polyäthylene und bevorzugt chinesische Pinsel. Kopien sind also sehr schwer zu erstellen.
Barbara Schwarzwald
Galerie im Chalet, Hauptstrasse 11, Alchenflüh. 14. November bis 5. Dezember 2015. Vernissage: Samstag, 14. November, 16.00 –18.30 Uhr. www.galerieimchalet.ch.