Win-win-Situation

| Mo, 30. Mai. 2016

BURGDORF: Die Fussballplätze in der Neumatt sind über 60 Jahre alt, der Fussballclub (FC) Burgdorf gilt Jahrzehnte als der älteste Verein in der Emmestadt mit den meisten Mitgliedern. Nun sollen die Fussballfelder der Neumatt saniert werden. red

In ihrem Bericht und Antrag an den Stadtrat empfiehlt der Gemeinderat der Legislative, «der Sanierung der Fussballfelder Neumatt mit Einbau eines Kunststoffrasenfeldes auf dem Hauptfeld zuzustimmen». Das Gleiche gilt für die veranschlagten Investi­tionen für die Variante 1 in Höhe von brutto 3,530 Millionen Franken, wobei der Gemeinderat mit der Umsetzung zu beauftragen ist. Dies allerdings unter dem Vorbehalt, dass die Burgergemeinde Burgdorf die ausgehandelte Kostenbeteiligung an ihrer morgigen Burgergemeindeversammlung bewilligt.
Der Beitrag der Burgergemeinde für die Sanierung der Fussballfelder Neumatt wird in der Botschaft auf eine Million Franken beziffert.

Sanierung dringend nötig
Die Fussballplätze in der Neumatt sind über 60 Jahre alt, der Fussballclub (FC) Burgdorf gilt Jahrzehnte als der älteste Verein in der Emmestadt mit den meisten Mitgliedern. Heute ist er mit rund 500 Mitgliedern der zweitgrösste Verein. Der Chronik ist zu entnehmen, dass einige Techniker am 20. Mai 1898 im Hotel Bären den FC gegründet haben. Dazu kommt 1907 der FC Fortuna, später umbenannt in FC Waldegg.
Beide Clubs fusionieren am 28. August 1926 zum FC Burgdorf, der schon bald die meisten Vereinsmitglieder zählt und 1951 in die 1. Liga aufsteigt. Die Vereinsgeschichte entwickelt sich wechselhaft, doch 1989 / 1990 schafft die erste Mannschaft den Aufstieg in die Nationalliga B. Doch innert acht Jahren rutscht der FCB in die 3. Liga und wechselt seither zwischen der 2. und 3. Liga.
Nach wie vor besitzt Fussball einen sehr hohen Stellenwert in Burgdorf, ist diese Sportart doch ein Breitensport wie kaum ein anderer, der Kinder, Jugendliche und Erwachsene begeistert. «Daneben stellt Fussball ein hervorragendes Integrationsangebot für Jugendliche mit Migrationshinter+++grund dar», betont der Gemeinderat. Voraussetzung für einen reibungslosen Trainings- und Spielverlauf ist eine entsprechende Infrastruktur, die jetzt angegangen werden soll.

Viele Gewinner
Dank der Mithilfe der Burgergemeinde hat der Stadtrat gestern Abend nicht nur über ein reines Sanierungsgeschäft entschieden, sondern über ein Projekt mit vielen Gewinnern. Der Fussball beziehungsweise die Spieler gewinnen dank Realisierung eines Kunststoffrasenplatzes, was mehr Flexibilität und Unabhängigkeit von Wetter und Jahreszeiten bedeutet. Auch die Burgergemeinde als Besitzerin der Landflächen A bis D verbucht einen Mehrwert, denn mit dieser Lösung kann sie neben dem ehemaligen KEB-Areal (Kunsteisbahn, Parzelle A) auch das danebenliegende Grundstück B, das frühere Neben-Trainingsfeld für die Fussballer, überbauen.

Im Besitz der Burgergemeinde
Die Parzelle C umfasst das Fussball-Hauptfeld mit Garderoben, Tribüne, Klub- und Materialhaus, D ist das Aussenfeld der Primarschule Neumatt, das ebenfalls als Spiel- und Trainingsfeld für die Spieler dient.
Alle vier Felder gehören der Burgergemeinde, die mit der Einwohnergemeinde und der Sportplatzgenossenschaft vor 21 Jahren einen «Baurechts-, Unterbaurechts-, Überlassungs- und Nutzungsvertrag» bis 2065 abgeschlossen hat. Den Baurechtszins bezahlt die Einwohnergemeinde Burgdorf. Da seitens des Burgerrates die Anfrage kam, Parzelle B für eine Gesamtüberbauung (A + B) an die Burger zurückzugeben, haben sich fundierte Abklärungen bezüglich der Gesamtsituation rund um den Fussballclub aufgedrängt.

Variante 1 als Favorit
Die einstimmig von allen Beteiligten favorisierte Lösung beinhaltet die Erstellung von zwei Normfeldern (100 x 64 m) auf den Feldern C und D, wodurch diese für Meisterschaftsspiele tauglich werden. Feld C erhält einen Kunststoffrasen, ebenso ein kleines Trainingsfeld neben der Tribüne. Feld D behält seinen Naturrasen, wird jedoch zu einem Normfeld ausgebaut und die vorhandene Neigung korrigiert.
Es darf angenommen werden, dass der Stadtrat gestern Abend dieser Lösung zugestimmt hat. Die Burgergemeinde wird am Mittwoch – nach einer Annahme durch den Stadtrat – ebenfalls einem Kredit von einer Million Franken für die vorzeitige Auflösung des Baurechtsvertrages zustimmen. Mit diesem Beitrag ist die Mehrwertabgabe für die Umzonung dieser Parzellen von einer Zone für öffentliche Nutzung in eine Wohnzone abgegolten.

Gerti Binz

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