Nationaler «Spitex-Tag 2016»

  06.09.2016 Aktuell, Kirchberg, Gesellschaft, Region, Vereine

«Schmerzen – was können wir zu einer wirkungsvollen Schmerztherapie beitragen?» war der Inhalt des Referates von Anne Amstutz, dipl. Pflegefachfrau. Mit der Zusatzausbildung zur Fachexpertin für Schmerzmanagement (Pain Nurse) wusste sie kompetent über das Empfinden, die Wahrnehmung und Definition von Schmerzen zu informieren.

Das – zum Teil schmerzerfahrene – Publikum war eine interessierte und aufmerksame Zuhörerschaft, die jedoch wusste, «dass es auch beim Thema Schmerzen keine Patentrezepte gibt», wie Anne Amstutz sagte. «Schmerz ist eine komplexe Sinneswahrnehmung. Der akute Schmerz hat eine Warnfunktion vor einer akuten Gefahr, um den Organismus vor weiteren Schädigungen zu schützen», hielt sie fest und erklärte weiter: «Ein chronischer Schmerz hat diese Warnfunktion durch seine Dauerhaftigkeit verloren und wird daher als eigenständiges Krankheitsbild gesehen und behandelt. Er überdauert einen erwähnten Zeitraum (sechs Monate), in dem üblicherweise eine Heilung zu erwarten wäre.»

 

Schmerzarten
«Mit gezielten Fragen versuchen wir die Schmerzarten herauszufinden, um in der interprofessionellen Zusammenarbeit Möglichkeiten zur Schmerztherapie anbieten zu können», betonte Amstutz.

Die Fragen beziehen sich auf die Empfindung von Schmerzen. Neuropathischer Schmerz ist schneidend, stechend, attackenweise brennend, bohrend, es sind viele Nerven beteiligt. Der viszerale Schmerz ist ziehend, drückend sowie schlecht lokalisierbar im Brust-, Bauch- Beckenraum. Scharf, begrenzt, stechend gut lokalisierbar ist der somatische Schmerz, als Oberflächenschmerz in der Haut, als Tiefenschmerz in Muskel, Bindegewebe, Knochen und Gelenken.

Im Gespräch simulierte Pflegefachfrau Judith Kiss die Beratung und Befragung der Klienten über Schmerzen durch die Spitex. Das Publikum erfuhr hier, wie Schmerzen klar diagnostiziert werden, wie Schmerztherapien und Schmerztagebuch genutzt werden können, was «Gate-Control-Theo-rie» bedeutet oder was der Ausdruck «Schmerzgedächtnis» meint. Ausserdem war dieses Gespräch ein Plädoyer für die Spezialangebote der Spitex.

Ziel ihrer Ausführungen war, die Klienten der Spitex und das Publikum auf die Angebote der Spitex hinzuweisen: auf Palliative Care, Schmerzmanagement, Wundmanagement und spitex-integrierte psychiatrische Pflege als «spezialisierte Leistungen» der Spitex.

Spitex-Angebote
«Was kann die ‹Spitex Aemme Plus› anbieten, wo und wie arbeiten wir mit anderen Diensten zusammen», bot Anna Amstutz als Diskussionsthema dem Publikum an. Für Ursina Weber, Geschäftsführerin, und Annika Hert, Verantwortliche Öffentlichkeitsarbeit, war dieser Spitex--Tag wichtig, um die Spitex-Dienste über die Kerndienste Grundpflege, Behandlungspflege, Beratung und hauswirtschaftliche Dienstleistungen hinaus bekannt zu machen.

Sylvia Mosimann


Image Title

1/10


Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote