«D’REGION» im Gespräch mit Tabea Bossard-Jenni, Präsidentin EVP Burgdorf
31.10.2016 Aktuell, Politik, Burgdorf, Gesellschaft«D’REGION» hat sich mit Vertreterinnen und Vertretern aller zehn Parteien unterhalten, welche zu den Gemeindewahlen am 27. November 2016 in Burgdorf antreten.
«D’REGION»: Welche Resultate strebt die EVP bei den Gemeinderats- und Stadtratswahlen an?
Tabea Bossard-Jenni: Die EVP hat sich bei den Wahlen folgende Ziele gesetzt: Mit Beatrice Kuster Müller möchten wir das Gemeinderatsmandat der EVP gegen die breit gefächerte Konkurrenz verteidigen. In der Legislative möchten wir den dritten Sitz, den wir 2012 ganz knapp nicht halten konnten, zurückgewinnen und dadurch im Stadtrat wieder Fraktionsstärke erlangen.
«D’REGION»: Welches sind die zwei grössten Herausforderungen für die Stadt Burgdorf in der kommenden Legislaturperiode – und welche politischen Lösungen schweben der EVP vor?
Tabea Bossard-Jenni: Die grösste Herausforderung der Stadt Burgdorf ist es, den Spagat zwischen notwendigen Investitionen und der angespannten Finanzlage zu meistern. Dabei gilt es, Kosten und Nutzen gegeneinander abzuwägen und auch mutige Verzichtsentscheide zu treffen. Zum Beispiel denke ich an die sehr teure Umfahrung, welche für Burgdorf lediglich einen geringen Nutzen bringt.
«D’REGION»: Die Finanzsituation in Burgdorf ist angespannt. Wie beurteilen Sie die gegenwärtige Situation und welche Massnahmen sollten ergriffen werden?
Tabea Bossard-Jenni: Die finanzielle Lage der Stadt Burgdorf weist dringenden Handlungsbedarf auf. Dies betrifft sowohl die Ausgaben und Investitionen als auch die Einnahmen der Stadt. Sorgen bereitet mir das jährliche strukturelle Defizit, welches trotz der Umstellung auf HRM2 (längere Abschreibungsdauer für Investitionen) nicht behoben werden konnte. Trotzdem darf es nicht passieren, dass die Stadt notwendige Erneuerungen aufschiebt und daraus ein Investitionsvakuum entsteht.
«D’REGION»: Gemäss Homepage will die EVP eine Politik auf christlicher Basis betreiben. Was heisst dies konkret?
Tabea Bossard-Jenni: «Politik auf christlicher Basis» bedeutet für mich eine Politik, die auf Nächstenliebe basiert, wo nicht lediglich die Interessen Einzelner wahrgenommen werden und nicht nur ans Hier und Jetzt gedacht wird. Als Volksvertreter/innen ist es unsere Aufgabe, auch jenen eine Stimme zu geben, die diese nicht einbringen können: den nächsten Generationen, Ausländern/
-innen, älteren Menschen, Menschen mit Behinderung usw. Indem wir die Bedürfnisse dieser Gruppen so gut wie möglich in unsere Überlegungen und Entscheide miteinbeziehen, betreiben wir eine Politik auf christlicher Basis.
«D’REGION»: Warum sollten sich die Bürger/innen für die Liste der EVP entscheiden?
Tabea Bossard-Jenni: Die EVP ist als Mittepartei gut verankert in Burgdorf. Als langjährige Konstante in der städtischen Politik gelingt es uns immer wieder, Brücken zu bauen. Wir möchten eine nachhaltige Politik betreiben, mit der wir Sorge zur Umwelt tragen und unsere natürlichen Ressourcen schonen.
Interview: Markus Hofer