Frauen jeden Alters, die sich uner­schrocken für das Gemeinwohl einsetzen, gibt es immer wieder – und gab es schon immer. Heute nennt sich das
Zivilcourage.

Mutig und unerschrocken stellten sich auch die Burgdorfer Frauen im Jahr 1388 den Eindringlingen entgegen, welche zur Eroberung «ihrer» Zähringerstadt ansetzten. Bewaffnet mit Küchenmessern, Hackbeilen, Eichenknüppeln, Ofengabeln und allem, was sich zur Verteidigung eignete, wehrten die Burgdorferinnen diesen Angriff österreichischer Adliger ab und schlugen ihre Feinde in die Flucht.

Zum Dank für diesen weiblichen Heldenmut kam es im Jahre 1388 zur erstmaligen Stiftung der legendären Burgdorfer Hühnersuppe durch die bernischen Schultheis­se. Die Hühnersuppe auf dem Burgdorfer Kronenplatz wird noch heute jeweils Anfang Februar als geschätzter Brauch begangen.

Hühnersuppe «über d’Gass»…
Auch dieses Jahr liess der Burgdorfer Altstadtleist diesen beliebten Brauch zum Mini-Oberstadt-Volksfest werden. Gekocht wurde die kulinarische Köstlichkeit von Christian Bolliger und seinem Team in der «Stadthaus»-Küche. Für das Ausschenken der Suppe zeichneten Heidi Handschin und Heidy Räber vom Altstadtleist verantwortlich.

80 Liter dampfende und chüschtige Hühnersuppe fanden dabei reissenden Absatz. Vor Ort gegessen oder abgefüllt in Töpfe, Kessel, Pfannen oder sonstige Gefässe, wurde das köstliche Gut vorsichtig nach Hause transportiert. «Das git es feins Zmittag!», freute sich Elias, während seine Mutter die Suppe einpackte. «Bei mir auch», verriet Urs schmunzelnd und trat mit zwei Litern den Heimweg an. Und Margrit, Hans und Therese gehörten zu jenen, die ihre Portion gleich vor Ort genüsslich verzehrten.

…und Hühnersuppen-Ball
Übrigens: Am Abend fand dann im Hotel Stadthaus in Burgdorf noch der tradi­tionelle Hühnersuppen-Ball statt.T

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