Das Mühlenrad dreht erfolgreich weiter

  17.02.2017 Aktuell, Lützelflüh, Gesellschaft

Lassen wir das Mühlenrad 25 Jahre rückwärts laufen – bis ins Jahr 1992: Die Kulturmühle Lützelflüh steht kurz vor dem Konkurs! Abgewendet wird er erst in letzter Minute dank einer breit abgestützten Rettungsaktion. Durch Beiträge der Gemeinden Lützelflüh und Ittigen sowie Zuwendungen von Privaten, vor allem aber dank eines namhaften Sanierungskredits aus dem Lotteriefonds, den der Bernische Grosse Rat bewilligt. Der Weiterbestand der bedeutenden Emmentaler Kulturinstitution ist gesichert – es kann weiterhin «Kultur gemahlen» werden.
Heinrich Schütz, damals Grossrat, gehört zur Gruppe engagierter Bürger, welche die Aktion vorbereiten und erfolgreich abschliessen. Er wird darauf Mitglied des Stiftungsrates, welcher die Aufgabe übernimmt, die Liegenschaft zu sanieren und einen tragfähigen Kulturbetrieb aufzubauen. Seither hat sich Schütz in verschiedenen Funktionen für den Erhalt und die Entwicklung der Kulturmühle eingesetzt, zuletzt als Präsident des Stiftungsrates.
Nun tritt er zurück und übergibt sein Amt an Marianne Flückiger – keine Unbekannte in Lützelflüh: Von 1999 bis 2002 präsidierte sie als erste Frau den Gemeinderat Lützelflüh, zudem leitete sie in der Gemeinde verschiedene Vereine mit kultureller Ausrichtung. Die ausgebildete Glasmalerin interessiert und engagiert sich auf vielfältige Art für Kunst und Kultur. Bereits seit einigen Jahren ist sie Mitglied des Stiftungsrats und kennt die Kulturmühle bestens.
Der Betrieb der Mühle ist Aufgabe des Vereins Kulturmühle: Mit interessanten Ausstellungen und einem vielseitigen Konzertprogramm hat sich die Kulturmühle bis weit über die Gemeindegren­zen hinaus einen Namen als angesagtes Kulturlokal gemacht. Zudem haben zahlreiche Schulen und Privatpersonen von der gut ausgebauten Infrastruktur der Mühle für Klassenlager, Landschulwochen oder private Feste profitiert.
Der Stiftungsrat hat sich in den letzten 25 Jahren vor allem mit dem Erhalt des einzigartigen Ensembles aus dem Jahr 1821 befasst. Heinrich Schütz erinnert sich an wichtige bauliche Projekte: an die Sanierung des Mühlerades oder die Restaurierung der Holzbrücke – über die einst Gotthelf ritt, als sie noch an ihrem ursprünglichen Standort unterhalb der Kirche stand –, den Ausbau des Dachraums zu einem Saal oder die Renovation des Stöckli, den Einbau eines zweiten Wasserrades und einer Knochenstampfe sowie die Erneuerung des Barockgartens und an anderes mehr. Das Motto von vor 25 Jahren gilt auch in Zukunft, ist Heinrich Schütz überzeugt: «Die Kulturmühle lebt weiter.»

zvg


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