Ein Paradies für Kenner und Könner, Hobby- und Meisterfotografen bot sich an der vergangenen Sonntag veranstalteten Fotobörse in der Markthalle Burgdorf an. Dicht drängten sich die Interessierten um Trouvaillen, die bis in die Zeit, «als die Bilder laufen lernten», zurückreichten.
Väter erklärten ihren Sprösslingen den Mechanismus des «View Masters». Sie fanden im antiquarischen Angebot gar noch die Bildscheiben von «Black Beauty», «Winnetou» oder «Raubritter des Meeres». Joshua Oberholzer wollte eigentlich nur mal schauen, trug dann aber ein lange gesuchtes Stativ wie eine Trophäe davon.
Betagte Dia-Projektoren, Fotoapparate mit imposantem Holzgehäuse, Belichtungsmesser, Filmspulen, Stereobetrachter usw. liessen die Herzen der Fotografen höher schlagen. Fachgespräche gingen jedem Verkauf voraus, das Besondere, das Aussergewöhnliche war gefragt. Kameras vergangener Jahrzehnte faszinierten, manch einer fand das Modell seines allerersten Fotoapparates, etwa eine Retina von Kodak, eine (schon etwas gebrauchte) Leica oder eine Thornton Pichart Patent. Und da und dort wurde so ein Relikt dann auch gekauft, dank grossem emotionalen Erinnerungswert, der sich durchaus auf den Preis schlagen liess. Gross war die Auswahl an alten Apparatehüllen, an Fototaschen und Rucksäcken und Objektiven in allen Ausführungen und Grössen. Die ganze grosse Auswahl weckte Begehrlichkeiten und stellte manchen vor die Qual der Wahl.

Sylvia Mosimann