Energiepolitischer Schlagabtausch

  28.04.2017 Fraubrunnen, Politik

Unter der Leitung von Nationalrat Werner Salzmann (SVP) duellierten sich Grossrätin Ursula Zybach (SP, Grossratspräsidentin Kanton Bern 2017 / 18), Grossrat Antonio Bauen (GP), Nationalrat Alfred Rösti und Grossrat Gerhard Fischer (beide SVP) um Argumente Pro und Kontra zur Energiestrategie 2050. Die SVP hat gegen diese Vorlage das Referendum ergriffen und macht es damit möglich, dass Stimmbürgerinnen und Stimmbürger zur Frage Stellung beziehen können.
Während des fast einstündigen, sehr interessanten Podiums wurde engagiert und kontrovers diskutiert. Es waren aber auch einvernehmliche Töne zu vernehmen. So war man sich darüber einig, wonach in der Schweiz nach gegenwärtigem Stand der Dinge wohl keine neuen KKWs gebaut werden dürften. Bei der Frage, was die Energiestrategie 2050 für die Bevölkerung an jährlich anfallenden, individuellen Mehrkos­ten brächten, gingen die Meinungen auseinander. Das überparteiliche Referendumskomitee spricht von gegen 750 bis 800 Franken pro Einwohner (und rechnet wie folgt: Umzuwälzende Kosten bis 2050 etwa 200 Milliarden Franken, was bei 33 Jahren und 8,2 Millionen Einwohnern gerundet vorstehenden Betrag ergibt).
Die Befürworter der Energiestrategie 2050 reden von bloss 40 Franken jährlich pro Durchschnittsfamilie (und rechnen wie folgt: Keine Mehrkosten, ausgenommen Erhöhung Netzzuschlag von heute 75 Franken auf neu 115 Franken).
Die aus dem Publikum – es waren rund 70 Personen anwesend – gestellten Fragen liessen erahnen: Die Energie beschäftigt. Das Land mit Windrädern von Genf bis Romanshorn überziehen? Oder gar Dreckstrom aus dem Ausland beziehen (Kohle)? Auch das wäre kaum die Lösung. Eher sähe man – auch das ein Vorschlag vom Podium – die Einführung einer «Drecksteuer». Die Befürwortenden des neuen Energiegesetzes sehen die Energiestrategie 2050 als Chance für eine innovative Schweiz. Die Kosten werden dabei jedoch eher etwas ausgeblendet. Sie sind zum jetzigen Zeitpunkt – das ist ehrlicherweise auch zugegeben worden – kaum fassbar.
Werner Salzmann ging zu Beginn des Anlasses – insbesondere als Präsident der SVP Kanton Bern – kurz auf das Referendum gegen die Vorlage «Asylsozialkredit über 105 Millionen Franken» ein und erläuterte die Gründe, weshalb seine Partei gegen dieses Geschäft das Referendum ergriffen hat.

zvg


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