Vielbeachtetes Osterhasen-Giessen
03.04.2017 Aktuell, Jegenstorf, GesellschaftDem Osterhasenschöpfer über die Schulter schauen – zu diesem Spass lud Werner Moser, Chefconfiseur ins «Café Jegi» in Jegenstorf ein. Er liess sich über die Schulter und in die Hasenformen blicken. In respektvollem Abstand reihte sich das Publikum um den «Hasenvater», staunend und «gluschtend».
Wer Lust und den Mut hatte, durfte es selber probieren. Zuerst wird mit dem Pinsel die Form dekoriert: die weisse Schürze einer Hasenmama, die Flecken im Hasenkleid, Bäckchen, Innenseite der Ohren und das Stummelschwänzchen. Ist diese Dekormalerei trocken, geht’s richtig zur Sache. Die zusammengefügte Form wird mit herrlich duftender Lindt- oder Felchlin-Couverture aus dem grossen Wärmetopf mit dem Schöpflöffel eingefüllt. «Oh jeh», meint Sophie Kaufmann, «mini Finger hets ou preicht», lacht sie, hält ein wenig krampfhaft ihren werdenden Hasen dem Meister Werner Moser hin. Dieser klopft mit einem Holzstab seitlich die Hasenhülle ab, und leert dann die eingefüllte Schokoladenmasse wieder aus. Je besser die Restschoggi herausläuft, umso feiner, zarter wird der Hase. Mit dem Klopfen verschwinden eventuelle Luftbläschen in der Hasenform, die Masse verteilt sich gleichmässig am Formenrand. «Die Löcher cha me ja mit Schoggi fülle», meint ein Junge. Werner Moser winkt ab: «Der Hase soll so dünn werden, dass er knackig ist wenn man ihn anbeisst.» Witzige Hasenfamilien mit Schubkarren, Töff oder Huttli entstehen. Kommt der Hase aus der Form, darf das Publikum von den Resten, die von den Böden oder den Fehlproduktionen entstehen, «schnouse».
Etwa 450 bis 500 kg Schoggi verarbeitet der Confiseur zu 1300 Hasen unterschiedlichster Grösse und Form. Das grösste Prachtsstück ist 2,5 kg schwer, etwa 50 cm hoch, ein Stehhase, der nicht nur Kinderaugen zum Leuchten bringt.
Sylvia Mosimann