«Z Langethal hei mir kei Zuekunft meh», so CEO Peter Bracher zur Verlegung des Hauptsitzes der Geiser agro.com ag von Langenthal nach Rüdtligen-Alchenflüh und zur Realisierung des Kompetenzzentrums Tafelobst neben der Terralog AG am Winkelweg 5. Vergangenen Dienstag, 25. April 2017, erfolgte der «Spatenstich». Eigentlich handelte es sich nicht um einen ordentlichen Spatenstich. Denn bereits vor Ostern war mit dem Erdaushub begonnen worden. Die schönen Tage vor dem erneuten Kurzwintereinbruch waren in weiser Voraussicht genutzt worden. «Unsere Anlagen und Einrichtungen in Langenthal sind in die Jahre gekommen. Neuanschaffungen hätten dort nicht mehr Platz gehabt», liess Bracher wissen. Und das topmoderne Gebäude von 3M – «die vo Minnesota, USA» – respektive deren 250 Mitarbeitende als Nachbarn, das sei nicht ideal. Zudem habe die Geiser agro.com ag wieder die Nähe zur Terralog AG gesucht. Bei der Terralog AG handelt es sich um die ehemalige Kartoffelabteilung von Geiser agro.com ag respektive um die Verschmelzung von dieser mit der vormaligen KAB (Kartoffelzentrale Amt Burgdorf).

Topmoderner Betrieb
Die Terralog AG und die Geiser agro.com ag haben bei den Grossverteilern, vor allem bei der Migros, die gleichen Kunden im Detailhandel. Im Weiteren seien die Dienste wie Finanz- und Rechnungswesen, Controlling, Personalwesen, IT, Marketing, Transport bereits jetzt bei Geiser konzentriert. Die Synergien können inskünftig noch besser genutzt werden. «Wir bauen einen topmodernen Betrieb mit neus­ter Technologie in Sachen Lagerung, Sortierung und im Abpacken von Tafelobst», fasste Bracher zusammen. «Land benötigt es auch, und zwar nicht wenig», äusserte er sich zu den zwei Hektaren, die für den Bau im Landabtausch abgetreten worden sind. Es handelt sich sogar um 22 000 m2 Grundstückfläche, die laut dem Architekten Markus Galli eingezont worden ist. Die Länge des Neubaus wird 133 m betragen, die Breite rund 55 m. Und die Gebäudehöhe wird sich auf 11 m belaufen. Das entspricht ungefähr der Höhe der nebenstehenden Terralog AG. Im Gegensatz zu Letzterer ist der Neubau unterkellert. Eine Geschossfläche von total 17 000 m2 wird realisiert – das Untergeschoss mit 6000 m2 sowie das Erd- und Obergeschoss mit 11 000 m2. «Wir nehmen ungefähr 72 000 m3 Material weg», so Galli. Davon werden 15 000 m3 wieder hinterfüllt.

Wechsel in der Geschäftsleitung
Am 1. Mai 2017 wird Michel Nick als designierter CEO-Nachfolger von Peter Bracher seine Tätigkeit bei der Geiser-Gruppe aufnehmen. Per 1. Juli 2017 übernimmt er die Funktion als CEO des austretenden Ernst Arn bei der Terralog AG. Zudem ist vorgesehen, dass Nick die Verantwortung als CEO der Geiser-Gruppe am
1. September 2017 antreten wird. Er wird während der ersten Monate von Peter Bracher begleitet. Michel Nick erlernte das Geschäft der Agrarbranche von Grund auf. Durch seine langjährige Tätigkeit bis zum CEO der Le Patron Orior Menu AG in Böckten BL bringt er beste Voraussetzungen mit. Gemeinderatspräsident von Rüdtligen-Alchenflüh, Kurt Schütz, gratulierte der Geiser agro.com ag zum Spatenstich und fügte an: «Mir si aus Gmeind stolz, es settigs Unternähme dörfe z beheimate.» – Die Lagerkapazität in Rüdtligen-Alchenflüh umfasst 2000 Tonnen Tafelobst. Der geplante Sortier- und Abpackbetrieb weist eine Kapazität von 20 000 Tonnen pro Jahr auf. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 29 Mio. Franken. «Aus heutiger Sicht bleiben die bisherigen 120 Arbeitsplätze der Geiser agro.com ag am neuen Standort erhalten. Mit der Vermietung der Lagerflächen im UG können sogar neue geschaffen werden», war zu vernehmen.
Barbara Schwarzwald