Viel besuchtes Schloss Jegenstorf

  22.05.2017 Aktuell, Foto, Kultur, Region, Jegenstorf

Welche Schätze und Zeugnisse vergangener Zeiten das Schloss Jegens­torf beherbergt, zeigt sich bei jedem Besuch wieder von Neuem – so auch letzten Sonntag, an dem das Barockschloss den Internationalen Museumstag auf ganz besondere Weise feierte. Um nämlich das bereits von seinen Sammlungen und Ausstellungen her besuchenswerte Museum für bernische Wohnkultur für die Besucher/innen noch attraktiver zu machen, boten die Verantwortlichen verschiedene Aktivitäten für Gross und Klein an.

Kinder auf den Spuren der Geschichte
So konnten Familien auf eine Zeitreise quer durch das Schloss gehen und an den verschiedensten Orten kleine rote Koffer entdecken, in denen alle möglichen Themen wie zum Beispiel Kleiderstoffe oder Gemälde kindgerecht aufbereitet waren. Für diejenigen Kinder, die sich künstlerisch betätigen wollten, gab es im Burgturm ein Atelier, wo bunte Tischsets hergestellt werden konnten. Und schliesslich gab es einen geführten Erlebnisrundgang durch das Schloss, bei dem die Kleinen auf spielerische Weise das Leben der ehemaligen Schlossherren kennenlernten.

Vom Ende des Ancien Régimes
Ein ganz besonderes Highlight war die rund neunzig Minuten dauernde historische Führung durch das barocke
Schloss, bei der Jean Roch Coignet, seines Zeichens Soldat der «Légion noire» von Napoleon Bonaparte, interessierte Besucher/innen in die Zeit des Franzoseneinfalls eintauchen liess. Der Berner Historiker Raphael Racine, der den französischen Besatzer bis ins Detail überzeugend mimte, liess auf unterhaltsame und spannende Art die Schlachten von Fraubrunnen und Grauholz aufleben, wusste so manche Anekdote über den Schlossherrn und andere Vertreter der «Schlössli-Connection» zu berichten und flocht immer wieder Wissenswertes und Überraschendes in seine Berichte ein. Man hätte dem «Grognard», der sich mit seinen «Compagnons» eine Zeitlang im Schloss Jegens­torf einquartiert hatte und tapfer bei der «Vernichtung» des herrschaftlichen Weinkellers mitgeholfen hatte, noch stundenlang zuhören mögen…
Wer sich schliesslich sattgesehen hatte an all den schönen Räumen, den Kris­talllüstern, Kachelöfen, Möbelstücken und Bildern, konnte draussen bei schönstem Wetter durch den wunderschön angelegten Schlosspark mit seinem grossen Teich und den alten Bäumen flanieren oder sich im Schlosscafé im ehemaligen Waschhaus kulinarisch verwöhnen lassen.

Andrea Flückiger


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