Zukunft der Oberburger «Steingrube» ungewiss

  05.06.2017 Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Region, Oberburg, Vereine, Kultur

An der gut befahrenen Krauchthalstrasse gelegen, bietet die Oberburger «Steingrube» einen grossen sowie einen kleinen Saal, ein Säli, ein Sitzungszimmer, eine Gaststube und eine schöne Terrasse. Die Wirtin des Restaurants, Therese Krebs, möchte das Restaurant nach rund sieben Jahren Führung per Ende Juni schliessen. Zu diesem Schritt entscheidet sie sich bewusst, solange er selbstbestimmt erfolgen kann. Der Sohn der Wirtin, Bruno Krebs, möchte die Liegenschaft im Spätsommer verkaufen. Einem schweizweit zu beobachtenden Trend zufolge wird es schwierig sein, das Restaurant im Falle eines Verkaufs als solches weiterzuführen. Viele traditionsreiche Restaurants mit gutbürgerlicher Küche sterben aus und werden zu Wohnräumen umgenutzt.
Ein grosser Verlust
Auch in Oberburg ist diese Angst nicht ganz unbegründet, betrachtet man den Fall des Lochbachbads. 2007 geschlossen, wurde der ehemalige Gasthof eine Wohnliegenschaft. Andere Restaurants wurden zu multikulturellen Restaurants umgenutzt, deren Konzept stark von traditionellen Restaurants abweicht. Die «Steingrube» zu verlieren würde einen grossen Verlust für die Gemeinde Oberburg bedeuten. Ein Dorf braucht ein Restaurant als Treffpunkt für Gäste aus nah und fern, Vereine aller Art und Anlässe wie Bundesfeiern, Lottos, Parteisitzungen oder Versammlungen. Ein Initiativkomitee, bestehend aus Gemeindepräsidentin Rita Sampogna, Gemeinderat Walter Bauen, Claudia Gerber, Walter Ritter, Peter Bolzli und Esther Niederhauser, setzt sich für die Gründung einer Aktien­gesellschaft zum Kauf und somit für den Erhalt der «Steingrube»  ein.

Lösung Aktiengesellschaft
Ziel dieser Aktiengesellschaft ist es, ein Aktienkapital in der Höhe von 650 000 Franken und somit 80 bis 90 Prozent des Verkaufswerts aufzubringen. Kommt die AG zustande, werden die Liegenschaft sowie der zugehörige Parkplatz saniert und die 5½-Zimmer-Wohnung im Obergeschoss vermietet. Der Restaurantbetrieb soll mit einem neuen Pächter weiterlaufen. Dieser pachtet die «Steingrube» zu einem gut tragbaren Pachtzins und hält sich im Gegenzug an den grob vorgegebenen Nutzungsrahmen. Für die Rechtsform einer AG entschied man sich, da die Haftung einzelner Aktionäre nicht über das einbezahlte Aktienkapital hinausgeht und das finanzielle Verlustrisiko minimiert werden kann.

Der «Steingrüebler» als Dividende
Wertpapiere können ab 500 Franken erworben werden. Dieser Betrag gilt jedoch nur für Kinder und Jugendliche bis 22 Jahre. Erwachsene inves­tieren mindestens zwei Anteile à 500 Franken. Dass der Investitionsbetrag für Erwachsene umstritten sei, sei dem Initiativkomitee bewusst, so Urs Krähenbühl. Mit diesem Betrag seien jedoch insgesamt nur 650 Aktionäre erforderlich, was den organisatorischen Aufwand reduziere. Da das Aktienkapital noch nicht bekannt ist, können momentan nur Absichtserklärungen ausgefüllt und persönlich, per Post oder per E-Mail übermittelt werden. Sobald die Höhe des Aktienkapitals bekannt ist, können Zeichnungsscheine ausgegeben und das Aktienkapital einbezahlt werden. Die Dividende wird schliesslich mit Oberburgs erster eigener Währung, dem «Steingrüebler» ausbezahlt. Dieser dient als Zahlungsmittel im Restaurant und kann auch verschenkt werden. Zeit für das Projekt «Steingrube» bleibt vorerst bis September dieses Jahres. 79 potenzielle Aktionäre hat das Projekt «Steingrube» bereits. Anfang August erfolgt die nächste Information.

mwb
Weitere Informationen zum Projekt «Steingrube» unter www.steingrueebler.ch.


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