Cinété-Eröffnung 2017 mit Schirm und Mütze
03.07.2017 Aktuell, Wirtschaft, Bildung, Region, Vereine, Burgdorf, Kultur, GesellschaftWenn der Ehemann aus Protest die Wintermütze hervorholt und sie vor dem Betreten des «Biergartens» über den Kopf stülpt, dann ist Schlechtwetter angesagt. So geschehen vergangenen Donnerstagabend nach dem offerierten Apéro im Saal des «Schützenhauses» in Burgdorf. In weiser Voraussicht hatten die Gebrüder Manuel und Mathias Zach den legendären Apéro statt draussen im Hausinnern offeriert. Die Stimmung war ausgezeichnet, das Burgdorfer Bier floss reichlich. Mit «Sage Femme», einem französischen Film mit Catherine Deneuve in einer der Hauptrollen, wurde kurz vor 22.00 Uhr der Kino-Sommer 2017 – bei gefühlten zehn Grad Celsius und zwischenzeitlichen Regenschauern – eröffnet: mit einer eher enttäuschenden, Botox gespritzten Catherine Deneuve in einer mässig guten Handlung.
45 Filme
«Mir si scho ir 18. Usgab und es isch immer no kes Ändi in Sicht.» Mit diesen Worten informierte Mathias Zach die zahlreichen Gäste vor dem Filmstart. Gemeint ist die 18. Open-Air-Kino-Saison, der sogenannte Kino-Sommer «cinété» im Garten des «Schützenhauses». «Üs erwartet i 45 Tag ganz grosses Chino», fügte Stadtratspräsident Christoph Wyss in seiner Rede an. Für jeden Geschmack sei etwas dabei. Er dankte den Gebrüdern Zach und Raff Fluri für ihr grosses Kino-Engagement und die Treue zu Burgdorf. Auch das «Schützenhaus» als idealer Gastgeber liess er nicht unerwähnt. Gezeigt werden 45 Filme – so viele wie noch nie. Grund sei die letztjährige Fussballeuropameisterschaft. Wegen ihr war die Open-Air-Kino-Saison 2016 kürzer gewesen, aber mit den Mittwochabenden erweitert worden. Da sich das sehr gut bewährt habe, werde mittwochs nun fix bespielt.
Abwechslung ist angesagt
«Das isch üs doch Wurscht, wes mau chli wüescht isch», meinte Manuel Zach zum aktuellen Wetter. Irgendeinmal sei es garantiert schön – bei einer 45 Tage dauernden Saison. 16 Filme aus den USA, 13 von Frankreich, fünf von Deutschland, drei aus der Schweiz sowie je zwei von Grossbritannien und Skandinavien werden im 2017 gezeigt. Nicht zu vergessen sind Japan, Griechenland, Belgien, Australien und Indien. Sie sind je einmal vertreten. Für leichte Unterhaltung sorgen 22 Filme, dicht gefolgt von den Dramen (17), Dokumentarfilmen und Biografien.
Action-, Animations- und Science-Fiction-Trailer werden je einmal über die Leinwand flimmern. Am Dienstag, 25. Juli 2017, stehen «Bier, Bretzel und Bollywood» auf dem Programm. Der noch junge Verein filmfrass.ch hat den ersten Anlass, einen Movie-Brunch mit «Breakfast at Tiffany’s», Ende März 2017 durchgeführt. Der zweite ist der oben erwähnter – eben mit Bier, Bretzel und Currywurst. Dazu läuft ein Bollywood-Streifen. «Ässe und Filme luege isch eifach öppis Tolls», bestätigte auch Martin Egger als Gründungsmitglied von filmfrass.ch. Neumitglieder im Verein (www.filmfrass.ch) sind jederzeit willkommen.
Barbara Schwarzwald