Grossübung der Feuerwehr Untere Emme

  03.07.2017 Aktuell, Kirchberg, Foto, Utzenstorf, Region, Bätterkinden, Wiler

Am letzten Freitag führte die Feuerwehr Untere Emme zusammen mit der Feuerwehr Kirchberg, der Berufsfeuerwehr Bern, der Polizei, dem Rettungsdienst der Regionalspitals Emmental/Burgdorf und dem Samariterverein Untere Emme eine Grossübung durch.

Ein Augenzeugenbericht
Pünktlich um 19.15 Uhr geht der Alarm los: Laut Meldung hat es an der Solothurnstrasse eine Explosion in einer Landmaschinen-Werkstatt gegeben, der zu einem Brand geführt hat. In der Wohnung im Obergeschoss kann eine hochschwangere Frau nicht mehr übers Treppenhaus fliehen und muss über das Fenster evakuiert werden. Zwei Personen werden noch vermisst. Da noch weitere hochentzündliche Stoffe wie Benzin, Diesel, verschiedenste Öle, Altöl, Reiniger und Lösungsmittel in der Werkstatt gelagert werden, besteht die Gefahr weiterer Explosionen. Zudem hat der Brand eine so grosse Hitze entwickelt, dass Fenster und Fassade des Nachbarhauses Schaden zu nehmen drohen.

Hauptstrasse gesperrt, später nur bedingt befahrbar
Als die Polizei kurz darauf als erste Blaulicht-Organisation am «Brandplatz» vorfährt, haben sich bereits erste Gaffer eingefunden, die das Ganze neugierig mitverfolgen. Schon fährt der erste Feuerwehrwagen vor, der Einsatzleiter verschafft sich einen Überblick über die Lage, erteilt erste Befehle. Die Feuerwehrleute sperren für kurze Zeit die Strasse ganz, um den Verkehr auf der Hauptachse Bern-Solothurn zu organisieren, während ein zweites Fahrzeug der Feuerwehr angekommen ist und die Schlauchdienst-Truppe beginnt, nach Vorgabe die Schläuche zu platzieren.
Rettung der Opfer
Um Platz für die Rettung der Schwangeren zu schaffen, wird ein Angestellter, der ruhig geblieben ist, angewiesen, die grosse Landmaschine vor der Werkstatt an einen anderen, weiter entfernten Ort zu stellen. Rauch quillt aus der Werkstatt, als die Atemschutzleute die Türe im Erdgeschoss öffnen. Sie machen sich auf die Suche nach den Vermissten.
Mittlerweile sind Rettungsdienst des Regionalspitals Emmental/Burgdorf, die Kirchberger Feuerwehrleute mit der Drehleiter und der mobile Grossventilator der Berufsfeuerwehr Bern eingetroffen.
Als die Feuerwehrleute das zweite Obergeschoss über die Drehleiter betreten, merken sie, dass bei der Hochschwangeren im Schock die Wehen eingesetzt haben und diese liegend transportiert werden muss. Die Atemschutztruppe hat in der Zwischenzeit im Untergeschoss zwei verletzte Überlebende gefunden, einen davon bewusstlos mit Verbrennungen dritten Grades.
Während die Schwangere auf der Tragbahre per Drehleiter in Sicherheit gebracht wird, werden der unter Schock stehende, leicht verletzte, aber gehfähige und der bewusstlose Überlebende – ebenfalls auf einer Bahre – in die Nähe des Rettungsdienstwagens gebracht und überwacht.

Übung erfüllt, kleine Sachen können noch verbessert werden
Eine knappe Stunde später ist die Grossübung zu Ende. Thomas Binz, Kommandant der Feuerwehr Untere Emme, der die ganze Übung überwacht und analysiert hat, ist sehr zufrieden mit seinen Leuten: «Ich danke euch allen für euren engagierten Einsatz. Ihr habt ruhig und speditiv gearbeitet, die Zusammenarbeit mit den anderen Feuerwehren und Organisationen hat bestens geklappt.» Für das nächste Mal hat er sich dennoch einige Punkte aufgeschrieben, die verbessert werden können: «Die Verkehrssicherung zu Beginn könnte noch effizienter ausgeführt werden. Grössere Distanzen der Truppenüberwacher zum Ereignisort und ein grösserer Radius der Strassenabsperrung und Verkehrsumleitung könnten die Sicherheit der Einsatzkräfte, von beteiligten Personen und Unbeteiligten zusätzlich erhöhen.» Und selbstverständlich würden bei einem Ernstfall weder Gaffer noch Pressevertreter so nah am Geschehen geduldet…
Andrea Flückiger


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